Sonderverein der Züchter Thüringer Farbentauben von 1910

Zuchtwartebericht Weissgrundig

100 Jahre SV Thüringer Farbentauben
Jubiläumshauptsonderschau und erste Europaschau der Thüringer Farbentauben
am 06. bis 09. Januar 2011 in Leimbach (Thüringen)



Die 120 Thüringer Schwalben in glattköpfig überzeugten auf breiter Basis. Unter den 9 gezeigten Farbenschlägen die Schwarzen mit 20 Meldungen an dritter Stelle. Eine typhafte Kollektion mit fester Feder sowie glanzreicher Decken- und satter Schwingenfarbe. Die Halsführung ist aber noch schlanker anzustreben sowie auf abgedecktem Rücken mit geschlossenem Herzen ist zu achten. Führend zurzeit die Zucht von Jochen Hach mit V und 3x hv.


Von den 6 gemeldeten Roten waren zur 2 anwesend. Diese aber sehr überzeugend mit klasse Farbe in Decken und Schwung. Auf die Gesamtlänge ist etwas zu achten. V Uwe Hofmann.
Enorm die Vorstellung von 25 Gelben. Hier hatten vor allem die Alttäuber Probleme mit der Rückenabdeckung, auch sollte auf straffere Flügellage (über dem Schwanz) geachtet werden. Hals- und Deckengefieder fester sind weitere Wünsche. Fein die gleichmäßige Plattenfarbe und vereinzelt prima Schwingenfarbe. V und 2 x hv an Uli Freiberger.


Nur 6 Blaue mit schwarzen Binden, diese überzeugten in Typ und Größe sowie sehr guter Farbe. Etwas intensivere Augenrandfarbe sowie die Binden gleichmäßiger breit und etwas schmaler ist zu verbessern. hv Jürgen Koch.
Die größte Gruppe unter den glattköpfigen Schwalben stellten die Blauen ohne Binden (38) überwiegend typhaft in Stand, Größe und ausgeprägten Herzformen bei einwandfreiem Herzschluss. Bei gleichmäßigerer Deckenfarbe ist auf eine satte und durchgefärbte Schwingenfarbe zu achten. Die Plattenabgrenzung bei einigen noch exakter und etwas länger, die Halspartie schlanker sowie die nicht gewollte Abwehrhaltung gilt es züchterisch zu verbessern. 2 x V und hv Roland Kirsten und 2 x hv Helmut Bielawny.


Nur eine ordentliche Rotfahle zeugt zumindest davon, dass es diesen Farbenschlag noch gibt. Auf festeres Halsgefieder ist bei den 10 Blaugehämmerten zu achten. Bei sehr guter Flügeldeckenfarbe und verteilter Hämmerungszeichnung sollte die Plattenfarbe noch gleichmäßiger sein sowie etwas intensivere rotere Augenrandfarbe wäre von Vorteil. 2 x hv Lothar Koch. Überwiegend prima abgegrenzt die Hämmerungszeichnung bei den 6 Rotfahl-gehämmerten. Allgemein etwas gleichmäßigere Plattenfarbe gilt zu verbessern. Klasse der mit V 1,0 Alt von Erich Oberkirsch der auch noch hv errang. Bei den 2 Andalusierfarbigen in der AOC-Klasse von Dirk Henning muss bei sehr gutem Typ und einwandfreier Farbabgrenzung die Farbe aber noch gleichmäßiger sein.

 


In 16 Farbenschlägen und mit 235 Meldungen präsentierten sich die Thüringer Schwalben mit Haube. Die stärkste Gruppe zu Anfang mit 56 Schwarzen. Mit sehr gutem Haubensitz auf breiten Köpfen, satter glanzreicher Deckenfarbe und durchgefärbter Schwingenfarbe zeigten sie sich. Einige hochwertige Tauben mussten leider zurückgesetzt werden wegen aufgehelltem Oberschnabel vor der Warze. Auf lange Hinterpartien, Augenränder noch mehr rot sowie festeres Hals- und Haubengefieder ist zu achten. V und hv Harald Hering, V Dirk Wolfram und Rudi Lux, 2 x hv Dr. Hartmut Blaufuß und hv Günther Lippert.


Ihren hohen Zuchtstand stellten die 36 Roten erneut unter Beweis. Prima die satte glanzreiche Deckenfarbe sowie die durchgefärbte Schwungfarbe. Nur wenige mit rauem Deckengefieder. Der sich einschleichenden Abwehrhaltung in diesem Farbenschlag ist entgegenzuwirken. Vereinzelt etwas kräftiger im Körper, Augenränder noch intensiver rot und die Schwingenhaltung über dem Schwanz ist weiterhin zu verbessern. Mit 2 x V und 5 x hv war Wolfgang Lippert hier der große Gewinner und wurde auch mit 577 Punkten Europameister bei den Thüringer Schwalben, hv an Dirk Wolfrahm.


Die 16 Gelben zeigten sich allgemein etwas kräftiger als die Roten. Wie schon bei den Glattköpfigen ist hier auf abgedeckten Rücken und Herzschluss verstärkt zu achten. Auch festeres Deckengefieder wäre von Vorteil. V Dirk Wolfrahm und hv Frank Wendrock.


Prima im Typ, mit gleichmäßiger Deckenfarbe, sg Bindenzug und freiem Haubensitz stellten sich die 23 Blauen mit schwarzen Binden vor. Bei dem Haubenaufbau bitte darauf achten, dass es Thüringer Hauben bleiben und keine z.B. Süddeutsche-Schildtauben-Ausmaße annimmt. Auch hatten einige Tauben die Endgröße erreicht. V Ben Kocken, Je hv Anton Brauchle und Heiko Schönherr.

Unter den 26 Blauen ohne Binden einige 1,0 die die Größengrenze erreicht haben. Sehr fein der freie Haubensitz mit deutlicher Rosettenbildung in richtiger Höhe. Prima auch die gleichmäßige zarte Deckenfarbe. Auf satte Schwungfarbe ist ebenso zu achten wie auf noch intensivere Augenrandfarbe. V und 2 x hv Jürgen Koch sowie 2 x hv Ben Kocken.

Mit zarter und gleichmäßiger Deckenfarbe zeigten sich die 4 Blaufahlen. Die Binden glatter und gezogener sowie etwas vollere Hauben wäre von Vorteil. Die geforderte zarte gleichmäßige Deckenfarbe gilt es bei den 18 Blaufahlen ohne Binden zu festigen. Bei sehr typhafter Figur sollten die Hauben im Aufbau noch geschlossener sowie die Rückenabdeckung noch verbessert werden. 2 x hv Klaus Seifert und hv Siegwart Ulmer.

Von prima Qualität die 8 Rotfahlen. Bindenfarbe satter sowie die Kopffarbe noch etwas gleichmäßiger waren nur geringe Wünsche. Durchweg prima die helle Schwungfarbe. V und hv Dieter Kieser. Bis auf 3 farblich sehr dunkel Blaue (mit Schmalzkiele) gefielen die 15 Blaugehämmerten mit prima Deckengrundfarbe und sehr guter Hämmerungsverteilung. Auf einwandfreie Handschwingenfarbe ohne Rost und Schilf ist verstärkt zu achten. V und hv Roland Kallenbach.

Bei den Blaufahlgehämmerten (7) ist auf eine dunkle gleichmäßigere Hämmerungsfarbe zu achten. Etwas vollere Hauben wären von Vorteil. Die mit V herausgestellte 0,1 Alt von Dirk Wolfrahm mit super Hämmerungsverteilung.

Mit reinem Bindenweiß präsentierten sich die 8 Blauen mit weißen Binden. Die Binden aber noch gezogener und glatter im Saum. Überzeugend die Herzgröße.

Die einzelne sehr typhafte Blaufahle mit weißen Binden sollte im Rücken noch abgedeckter sein.

Sauber im Schuppungsweiß und mit sehr guter Dreiecksschuppung die 4 Blaufahl-weißgeschuppten. Etwas zarter im Schuppungssaum und die Hauben noch voller wäre von Vorteil. hv Siegwart Ulmer.

Ebenso überzeugend in der Schuppung die einzelne Blaufahl-weißgeschuppte. Zu verbessern wäre festere Herzfeder sowie Haubensitz freier.

Eine zarte gleichmäßige Schuppungsfarbe zeigten die 4 Blaufahl-sulphurgeschuppten. Etwas vollere Hauben sowie die Kopffarbe gleichmäßiger ist zu verbessern. hv Jochen Eisert.

Den Abschluss der Schwalben bildeten die 8 Blau-rosageschuppten. Überzeugend die zarte Rosaschuppungsfarbe mit sehr guter Dreieckszeichnung. Vereinzelt die Kopffarbe noch etwas gleichmäßiger wäre von Vorteil. V und hv an Jochen Eisert.

 


Die stärkste Gruppe nahm wie immer die Thüringer Flügeltauben ein. 27 Farbenschläge bei den 726 Glattköpfigen und bei den 16 Kappigen mehrere Einzelstücke in 7 unterschiedlichen Farben bzw. Zeichnungsmustern.

Unter den 78 Schwarzen kaum Ausfälle. Insgesamt ein hoher Zuchtstand mit sehr vielen 95 Punkte-Tauben. Langgestreckte Figuren mit schmalem Flügel, glanzreicher Farbe, große Herzformen und gerundeten Köpfen mit schmalen intensiven roten Rändern sind Voraussetzungen für höhere Noten. Auf etwas festeres Halsgefieder und noch gerundetere Köpfe ist zu achten. V und hv Norbert Seifert und V Reiner Demmler.

Den Spitzenplatz nahmen die Roten mit 91 Meldungen ein. Mit idealem Typ und satter glanzreicher Farbe, schmalem Flügel sowie runden Köpfen präsentierte sich der größte Teil. Auf richtige Beinstellung (mehr in der Mitte unter dem Körper) ist zu achten. Nicht wenige wirkten sehr lang in der Hinterpartie. Die Schwingenhaltung über dem Schwanz muss nach wie vor noch besser gefestigt werden. 2 x V und hv Werner Gaiser, V und 2 x hv Andreas Kriesche, je hv Stefan Heß und Reinhold Röll.

Die 64 Gelben mit satter und glanzreicher Deckenfarbe, nur die Schwungfarbe gab des Öfteren Anlass zur Kritik (satter und gleichmäßiger). Etwas reiner im Gefiederweiß wäre von Vorteil. Unbedingt zu verbessern gilt ein besserer Rückenschluss (Herzschluss) und eine festere Schwingenhaltung. V und hv Werner Gaiser, 2 x hv Stefan Heß und je hv an Paul van der Post und Paul Bergen sowie Reinhard Feustel.

Bei einer Vielzahl der 54 Blauen mit schwarzen Binden sah man reichlich lange und breite Schwänze, dem ist entgegenzuwirken. Die Binden noch gezogener, zweite Binde schmaler sowie noch etwas vollere Köpfe waren weitere Wünsche. V und 2 x hv an Paul van der Post und Bergen, je hv an Wim Kulik und Wilhelm Gebauer. Als zweitstärkste Gruppe präsentierten sich die 90 Blauen ohne Binden. Fast alle mit zarter gleichmäßiger Deckenfarbe sowie satter Schwungfarbe. Auf Beinstellung (mehr in der Mitte vom Körper) und zu langer „Hinterpartie“ ist zu achten. Herzfeder glatter und ein gleichmäßig breiter Schwingenaufbau (nicht treppenartig) ist gefordert. Die Köpfe überwiegend sehr fein. 3 x V und 5 x hv an Willi Schmidt, der auch mit 579 Punkten Europameister bei den Thüringer Flügeltauben wurde,  V Wolfgang Friedrich und je hv an Anton Brauchle, Uwe Müller und Paul van der Post und Bergen.

Mit zarter und gleichmäßiger Schildfarbe bei überwiegend dunkler Schwungfarbe zeigten sich die Blaufahlen. Bei sehr guter Bindenfarbe sollten diese vereinzelt noch schmaler und gezogener sein. V Peter Eppendorfer und 2 x hv Hans-Dieter Störkel. Ideale Köpfe mit schmalen roten Augenrändern hatte der größte Teil der 60 Blaufahlen ohne Binden. Auf satte Schwungfarbe bei zarter gleichmäßiger Deckenfarbe ist zu achten. Die geschlossene Herzzeichnung ist zu verbessern. Typ und Größe überzeugten. Je V und hv für Peter Eppendorfer und Wolfgang Friedrich sowie hv an Jochen Warnke und Hans-Dieter Störkel. Die 20 Rotfahlen überzeugten in der Bindenfarbe mit gleichmäßiger Deckenfarbe sowie sehr guter Herzgröße. Noch etwas gerundetere Köpfe, sowie die Binden schmaler und gezogener wäre von Vorteil. V Peter und Michael Gerbert und 2 x hv Werner Gaiser.

Die einzige Gelbfahle sollte noch gleichmäßiger in der Deckenfarbe sein. Unter den 45 Blaugehämmerten nur 6 Tauben mit 92 Punkten. Alle Weiteren wurden von 94 bis 97 Punkte bewertet. Viele klasse im Typ, prima Herzgröße und sauber abgegrenzter Hämmerungszeichnung die aber im Flügelbug noch etwas „offener“ sein sollte und im Gesamtbild nicht zu voll erscheinen darf. Die Augenrandfarbe vereinzelt noch intensiver rot ist zu verbessern. V und 2 x hv Uwe Müller, V und hv Manfred Vogel.

Enorm die Meldung von 31 Blaufahlgehämmerten. Die geforderte dunkle Schwungfarbe fast durchweg vorhanden. Herzschluss, festeres Herzgefieder, etwas intensivere Augenrandfarbe und auf eine satte Hämmerungsfarbe ist weiterhin zu achten. V Jochen Warnke und 2 x hv Uwe Müller. Eine helle Schwungfarbe wird bei den Rotfahl-gehämmerten (13) gefordert. Recht ausgeglichen im Typ zeigten sie sich. Die Schnippenfarbe gleichmäßiger und der Herzfederbereich glatter in der Feder wäre von Vorteil. V Andreas Maier, hv Armin Weigelt.

Stark die Meldung von 17 Gelbfahl-gehämmerten. Bei überwiegend sehr guter Hämmerungszeichnung sollten sie aber noch schmaler im Flügel, gerundeter in den Köpfen und intensiver in der Randfarbe sein. V Werner Gaiser, hv Frank Fleischer.

Zarter im Schuppungssaum und mehr blaue Deckengrundfarbe war den 3 Blau-bronzegeschuppten zu wünschen, hv Ingo Claußnitzer.

Ebenfalls nur 3 Blaufahl-sulphurgeschuppte, die etwas rundere Köpfe und mehr Blaufahl auf den Flügeldecken zeigen sollen. Fein die zarte Sulphurfarbe im Schuppungsdreieck.

12 Schwarze mit weißen Binden, einmal 93 und alle Weiteren 94 bis 97 Punkte. Alleiniger Aussteller Reiner Demmler. Eine starke züchterische Leistung. In Typ, Größe sowie satter glanzreicher Farbe alle überzeugend. Bei reiner Bindenfarbe sollten die Binden vereinzelt noch etwas gezogener sein. Das V-Tier stach in Punkto Binden absolut hervor. V und hv Reiner Demmler.

Die Binden noch etwas glatter und farblich reiner war den 2 Roten mit weißen Binden zu wünschen. Klasse die glanzreiche Deckenfarbe sowie die satte Schwungfarbe.

Drei Züchter zeigten 9 Gelbe mit weißen Binden. Überzeugend die rein weiße Bindenfarbe sowie der schmale Bindenzug; auch bei der zweiten Binde. Die Köpfe noch gerundeter und unbedingt auf glatte Fußhaut ist zu achten! Glanzreiche Deckenfarbe und satte Schwingenfarbe sind gefestigt. hv Erich Schwanitz.

Noch etwas vollere Köpfe und edler in der Halsführung bei einigen der 21 Blau mit weißen Binden. Bei sehr gutem reinem Bindenweiß ist aber auf gleichmäßigere Deckenfarbe und glatteren Bindensaum zu achten. V Frank Bahner und hv Wout Roelofs.

Enorm die Meldung von 29 Blaufahlen mit weißen Binden. Neben zackiger Bindenführung aber auch viele mit glattem Bindensaum, nur die Bindensaumbreite sollte allgemein etwas schmaler werden. Fein die gleichmäßige zarte Deckenfarbe sowie die dunkle Schwungfarbe. Eine straffere Flügelhaltung ist unbedingt züchterisch zu verbessern. 2 x hv Hubert Kleinschmidt und hv Reiner Fankhänel.

Waren es in der Vergangenheit nur Einzeltauben so waren es in diesem Jahr 20 Schwarz-weißgeschuppte von 3 Ausstellern. Die vorgestellten Tauben zeigten, dass es sehr viel züchterische Geduld erfordert hier ein scharf abgegrenztes Schuppungsbild zu erzielen und dann noch mit reinem Schuppungsweiß. In der Feder insgesamt etwas fester ist anzustreben. hv Horst Müller.

Die 7 Rot-weißgeschuppten überzeugten mit scharfer Schuppungsabgrenzung sowie reinem Schuppungsweiß bei intensiver Deckengrundfarbe und satter Schwungfarbe. Etwas intensivere Augenrandfarbe wäre von Vorteil. V und 2 x hv an Wout Roelofs.

Derselbe Zuchtfreund zeigte auch bei den 5 Gelb-weißgeschuppten das V-Tier.  Die ebenso alle im Schuppungsbild überzeugten.

Gefestigt ist bei den 21 Blau-weißgeschuppten die geforderte Dreiecksschuppung mit reinem Schuppungsweiß. Etwas voller im Körper, schmaler im Flügel, Augenrand noch intensiver rot sowie straffere Schwingenhaltung ist zu verbessern. V Reiner Fankhänel und hv Wout Roelofs.

Vier Züchter zeigten 21 Blaufahl-weißgeschuppte. Fein die bei fast allen Tieren ausgeprägte Dreiecksschuppung sowie der zarte Schuppungssaum mit reinem Schuppungsweiß. Auch alle überwiegend kräftig im Typ. Die mit V herausgestellten 1,1 perfekt im Schuppungsbild. Auf dunkle Schwungfarbe, intensiv rote Augenränder und gleichmäßige Schnippenfarbe ist zu achten. V und hv an Jens Fischer und Manfred Gitz sowie hv an Reiner Fankhänel.

Wann sahen wir schon einmal 7 Rotgescheckte auf einer HSS? Eine prima Leistung der Züchter. In der Scheckungszeichnung noch etwas gleichmäßiger und die Köpfe etwas runder wäre von Vorteil. Sehr gut die intensive und glanzreiche rote Farbe. V und hv Ingo Claußnitzer.


16 Thüringer Flügeltauben mit Rundhaube in 7 Farbenschlägen vorgestellt von 5 Ausstellern sprechen nicht unbedingt für eine intensive Zuchtbasis sondern eher für Aufspaltungsprodukte bei der Zucht von glattköpfigen Flügeltauben.

Die 4 Schwarzen mit sehr gutem Rosettensitz, Farbe sowie Augenränder. Etwas mehr Flügeltaubentyp wäre von Vorteil. hv an Günther Lippert.

Die eine farblich sehr gute Gelbfahl-gehämmerte noch etwas deutlicher in der Rosettenbildung und in der Haube etwas voller.

In Blau-bronzegeschuppt auch nur Eine, die heller in der blauen Deckenfarbe und zarter im Saum sein sollte. Die einzelne Blaue mit weißen Binden zeigte einen feinen Typ mit sehr guter Haube und feinem Bindenzug.

Die größte Gruppe der Kappigen stellten die 6 Blau-weißgeschuppten. In der Rosettenbildung etwas voller und geschlossener im Haubenaufbau waren hier die Wünsche. Prima die reine Dreiecksschuppung mit schmalem Saum. hv Frank Bahner. Bei den 2 Blaufahl-weißgeschuppten fiel eine Taube zurück wegen fehlender Rosette, wogegen die Zweite absolut klasse in der Schuppung und in allen anderen typischen Rassemerkmalen war. V Frank Bahner. Den Abschluss der großen Gruppe der Flügeltauben bildete eine Rotgescheckte mit Haube. Bei etwas strafferer Flügelhaltung sollte sie im Zeichnungsmuster (Scheckungsbild) einheitlicher sein. Typ, Größe, Haube, schmaler Flügel sowie intensive Flügeldeckengrundfarbe in Ordnung.



Sie sind im „Kommen“ 63 Storchtauben. Alle 5 Farbenschläge vorgestellt ist eine große Leistung der Züchter. Dass alle 8 Klappenfedern farbig sein sollten, muss immer das erste Zuchtziel eines Storchtaubenzüchters sein.

Die Schwarzen mit 22 Meldungen der stärkste Farbenschlag, allgemein feine typische Köpfe aber auch einige die weniger lang gezogen sein sollten. Ebenso die Augenränder, intensive rote dabei aber auch blasse. Überzeugend die intensive Schwungfarbe sowie die „Blume“. Auf festeres Halsgefieder ist zu achten. V Roland Marr und 3 x hv Marvin Ruppel, der auch den Europameistertitel für Thür. Storchtauben errang. Eine feine Kollektion die 15 Roten. Sehr typhaft mit voller Brustpartie und sehr guter Rückendeckung. Vereinzelt wurde zu stark am Flügelbug geputzt! Überwiegend prima die satte bis zum Kiel hin durchgefärbte Handschwingenfarbe sowie die ausdrucksstarken Köpfe. V und hv Bernd Laupus.

Leider nur 6 Gelbe von zwei Züchtern. Hier war die Qualität in der Vergangenheit schon besser. Die Köpfe noch typischer, Augenrandfarbe intensiver rot sowie vereinzelt noch sattere Schwungfarbe ist zu verbessern. hv Stefan Heß. 15 Blaue ist schon eine kleine Sensation, wenn man bedenkt wie viel Ausgangsmaterial hierfür benötigt wird. Das vorrangige Zuchtziel muss jetzt die Verbesserung der farbigen Klappenfedern sein! Einige auch mit nicht ausreichender Rückendeckung. Klasse das V-Tier mit selbstverständlich 8-farbigen Klappenfedern. V und hv Frank Ruppel.

Eine ausgesprochene Seltenheit 3 Blaufahle. Prima in Größe und Typ sowie mit sehr guter Handschwingenfarbe. Die Rückenabdeckung ist zu verbessern. hv Frank Ruppel.
 


Wer hätte vor Jahren gedacht, dass die Thüringer Schildtauben so eine Erfolgsgeschichte schreiben. 647 Schilder in 26 von 27 anerkannten Farbenschlägen! Es fehlten nur die Blaufahl-weißgeschuppten.

Nur noch an dritter Stelle der beliebtesten Farbenschläge dieses Mal die Schwarzen mit 81 Meldungen. Nach wie vor ist auf ein glattes Schildgefieder zu achten. Satte, glanzreiche Schildfarbe, sehr gute Schildbreite sowie volle Kopfpartien und sehr gute Augenränder sind sehr gut gefestigt. Allgemein zu verbessern ist eine kürzere Hinterpartie abgerundeter im Kopf-Nackenabgang, Rücken abgedeckter und die Schildform zu den Schwingen hin abgerundeter. V und 2 x hv Roland Marr, V an Manfred Schmidt und Andreas Henke, 3 x hv Peter Moser und Oskar Rodehau sowie hv an Herbert Weiser, Wolfgang Eckert und Jürgen Gräfe.

Die absolute Spitzenstellung nahmen die 132 Roten ein. Klasse die satte und glanzreiche Schildfarbe bei überwiegend fester Feder. Roter schmaler Augenrand ist ein Muss für sg. Tauben mit Abwehrhaltung und gesträubtem Hals- und Kropfgefieder wollen wir nicht und sind zurückzustufen. Einige Tauben mit fleckiger Schildfarbe evtl. durch Öl oder Fett vom Reinigen der Füße. Auf ausreichend Schildbreite und Schildabrundung sowie fest aufliegendes Rückengefieder ist zu achten. 2 x V und 2 x hv Mike Dickel, der auch Europameister mit 576 Punkten bei den Thür. Schildtauben wurde, 2 x V und 1 x hv Herbert Heßeke, V Herbert Weiser, je 3 x hv Stefan Heß und Frieder Lindner und je 1x hv Uwe Rosenbecker, ZG Ulrich und Wolfgang Ganzert.

Voll im Körper und sehr gut im Typ zeigten sich die 56 Gelben. Auch in diesem Farbenschlag etwas kürzer in der Hinterpartie und die nicht gewollte Abwehrhaltung ist zu verbessern. Erfreulich das überwiegend sehr fest Schildgefieder mit satter, glanzreicher Farbe und sehr gut die Schildbreite. Fein auch die Köpfe. V an Johanny Keyßner und Thomas Kleemann und 2 x hv Marko Weidling.

Die typische Größe ist bei den 36 Blauen mit schwarzen Binden nicht aus den Augen zu verlieren, einige schon reichlich kräftig! Fein die gleichmäßige Schildfarbe mit satter Bindenfarbe. Die Hälse etwas zarter und fester im Gefieder, die Binden noch gezogener und vor allem die zweite Binde glatter ist zu verbessern. 2 x hv Josef Ruppel. Zum zweitstärksten Farbenschlag bei den Schildtauben brachten es diesmal die 87 Blauen ohne Binden. Gefallen konnten die Köpfe mit schmalen roten Augenrändern sowie die Schildbreite und die gleichmäßige zarte Schildfarbe. Vereinzelt war aber auch die Größengrenze nach oben erreicht. Etwas kürzer in der Hinterpartie wäre von Vorteil. V und hv an Hermann Diez und Herbert Heßke, 3 x hv Volker Hornberg und je hv an Martin Koch und Werner Vogel.

Bei sehr gutem Typ sollte die 1,0 Blaufahle in der Binde noch gezogener sein. Auch nur eine Blaufahle ohne Binden, die etwas lang in der Hinterpartie war. Fein im Augenrand und mit satter Bindenfarbe zeigten sich die 4 Rotfahlen. Etwas zarter die Schildfarbe und die Binden noch gezogener wäre zu verbessern. hv an Udo Müller. Überzeugend in Typ, Größe und zarter Schildfarbe die 4 Gelbfahlen von Siegfried Hübner. Auf schmale Bindenführung und dieses glatter in der Abgrenzung ist zu achten.

Unter den 17 Blaugehämmerten hatten sich ein paar Blaufahle eingefunden. Die Hämmerung vereinzelt in der Schildmitte etwas voller; es sollte aber insgesamt genug blaue Schildgrundfarbe zu sehen sein. Allgemein sehr gut die Köpfe mit den roten schmalen Augenrändern. hv Gerhard Franke.

Fein im Typ und mit sehr guter Schildbreite zeigten sich die meisten der 14 Blaufahl-gehämmerten. Bei sehr guter Hämmerungsverteilung ist unbedingt eine dunkle und gleichmäßige Hämmerungsfarbe züchterisch zu festigen. V und hv Thomas Oberkersch. 6 Züchter zeigten 18 Rotfahl-gehämmerte. Überzeugend in den Köpfen sowie im Typ präsentierten sie sich. Eine kürzere Hinterpartie, etwas schärfere Hämmerungszeichnung und etwas gleichmäßigere Schildgrundfarbe wäre von Vorteil. V Erich Oberkersch, hv Hartmut Luck.

Ebenfalls sehr typhaft die 14 Gelbfahl-gehämmerten. Einige Tauben neigten in der Schildzeichnung schon zur Säumung statt der geforderten abgegrenzten Hämmerungszeichnung. Auch sollte am Flügelbug die Hämmerungszeichnung etwas offener sein. hv Gerhard Franke.

Enorm die Meldezahl von 39 Schwarzen mit weißen Binden von fünf Züchtern. Ebenso prima die Fortschritte in Bezug auf Binden. Bei sehr guter Rückendeckung und Schildrundung ist aber farblich die Bindenreinheit, sattere Armschwungfarbe sowie die Schildfarbe im Bindenbereich (satter und glanzreicher) zu verbessern. Noch etwas vollerer Körper wäre auch von Vorteil. V und hv Werner Löffler, hv Manfred Schmidt.

Eine satte Durchfärbung der Armschwingen zu erreichen ist nicht so einfach bei den Roten mit weißen Binden (15). Dann würde auch die Schildfarbe hinter der zweiten Binde intensiver erscheinen. Vor den Binden ist die Schildfarbe durchweg satt und glanzreich. Etwas vollere Köpfe und Augenränder noch intensiver rot wäre anzustreben. Je hv Manfred Schleich und Werner Löffler.

Recht typhaft die 4 Gelben mit weißen Binden. Etwas mehr Schildbreite, zweite Binde gezogener sowie Armschwung noch satter sind bei diesem recht seltenen Farbenschlag nur kleine Wünsche. hv Werner Löffler.

Enorme Fortschritte in Typ gleichmäßiger Schildfarbe haben die Blauen mit weißen Binden gemacht. 19 Meldungen von 7 Züchtern zeugt von Arbeit auf breiter Basis. Etwas mehr Schildbreite und intensive Augenrandfarbe ist zu verbessern. Mehr Bindenreinheit sowie Bindensaum glatter und schmaler sind weiter züchterische Herausforderungen. V und hv Josef Ruppel, hv Olaf Hartleib.

Die 7 Blaufahlen mit weißen Binden fein in Typ und Größe. Die Köpfe etwas voller, noch gleichmäßigere Schildfarbe und etwas glatter im Bindensaum wäre von Vorteil.

Reines Schuppungsweiß und etwas schärfere Dreieckszeichnung, dann wären sie schon fast perfekt die Schwarz-weißgeschuppten (4); im Typ sind sie schon tadellos. hv Willebold Göppel.

14 Rot-weißgeschuppte von 4 Züchtern und alle über 93 Punkte ist eine klasse Vorstellung. Bei satter Schildgrundfarbe ist die Schuppungsverteilung überwiegend sehr gut. Vereinzelt sollten sie noch reiner im Schuppungsweiß sein sowie insgesamt etwas kräftiger im Körper. V Werner Löffler.

Fein die 2 Gelb-weißgeschuppten mit der perfekten Alttäubin die nicht schöner in Farbe, Typ und Schuppung sein kann. V Werner Löffler.

Eine klasse Leistung 30 Blau-weißgeschuppte und in einer prima Qualität. Viele sehr typhafte Tauben mit idealer Dreiecksschuppung. Auf reines Schuppungsweiß mit klar abgegrenztem schmalem Saum ist zu achten. Die Augenrandfarbe ist noch zu verbessern. V und hv Peter Laustsen, V Frank Peter, je hv Josef Ruppel und Reiner Monzer.

Neu nach ihrer Anerkennung die 8 Blauen mit bronze Binden. Alle sehr typhaft in Figur, Größe, Stand und Kopfform. Prima auch die gleichmäßige und satte Bindenfarbe. Der Bindenzug noch gleichmäßiger sowie im Bindensaum etwas schmaler bzw. zarter wäre von Vorteil. hv Werner Schrön. Bei den 14 Blau-bronzegeschuppten sind meine Notizen in jedem Jahr fast dieselben. Allgemein alle prima im Typ, bei sehr guter Größe und Schildform sowie feinen Köpfen und sehr gutem Bronzeton. Etwas mehr Schildgrundfarbe und im Schuppungssaum zarter wäre zu verbessern. V Hartmut Luck und hv Werner Schrön.

Ebenso vom feinen Typ die 2 Blaufahl-Sulfurgeschuppten. Sie sollten die Dreiecksschuppung noch etwas schärfer zeigen.

Den Abschluss der vorgestellten 26 Farbenschläge der Schildtauben machten 24 Hellgrau-dunkelgesäumte von 3 Züchtern. Sehr typhaft in Figur, Größe und Kopfpunkten. Bei der Schildzeichnung sollte das Federinnenfeld noch gleichmäßiger im Grau sein, wobei sich im Idealfall ein dunkelgrauer Saum sichtbar hervorhebt. Etwas rötlichere Einlagerungen sind zurzeit zu akzeptieren, angestrebt wird aber ein gleichmäßiges helles Grau mit Saum. 2 x hv Peter Moser und hv Fritz Muchow.

Die Gruppe der Thüringer Schnippen war mit 378 Meldungen in allen 5 Farbenschlägen nicht viel stärker beschickt als bei der vorherigen HSS. Lediglich die Blaufahlen gewinnen immer mehr Züchter.

Enorm die Vorstellung von 139 Schwarzen. Die Spitzentiere überzeugten mit kräftigen Formen, lackreich und satt in Schnippe, Schwanzdecke, Keil- und Schwanzfederfarbe. Der Kopf mit höchstem Punkt über dem Auge sowie schmaler, intensiv rotem Augenrand ist ebenso zwingend für eine höhere Punktzahl. Vereinzelt schleichen sich weiße Federn im Keilgefieder ein. Dem ist züchterisch entgegen zu wirken und nicht nur durch Putzen! Willi Schmidt errang V und 5 x hv sowie seinen zweiten Europameister (1 x Flügeltauben u. 1 x Schnippen), Glückwunsch zu dieser großen züchterischen Leistung, je V errangen Dietmar Schröder, Roland Marr und Holger Kaps, je hv an Günter Jahn, Wilfried Wlochal, Martin Mauersberger und Joachim Schubert.

Mit festem Federwerk und sehr guter Rückendeckung bei typischer Größe überzeugten die 78 Roten. Auf nicht zu starke Schnabelsubstanz und auf eine freie Halsführung muss geachtet werden. Blasse oder breite Augenränder gehören der Vergangenheit an und erreichen heute kein sg mehr. Prima gefestigt ist überwiegend die satte und glanzreiche Farbe. 2 x V und hv Martin Mauersberger, V und hv Gerd Mählmann, je hv an Günther Hoßfeld und Dietmar Schröder sowie hv an Andres Maier und Joachim Schubert.

Die meisten der 58 Gelben überzeugten mit kräftigem Typ, voller Brustpartie sowie freier Halsführung. Die Schnippenfarbe, die oft ein Problem darstellt (meliert) ist stark verbessert worden. Bei der Schwanzfederfarbe ist auf mehr Gleichmäßigkeit und farbliche Intensität zu achten. Ebenso ist weiterhin die rote Augenrandfarbe auf breiter Basis zu verbessern. V und 2 x hv Andreas Fleischer, je hv an André Riemer, Norbert Zehnder, Thomas Darr.

Unter den 68 Blauen, einige die intensiver rot im Augenrand hätten sein können. Gerade die mit der besten Keilfarbe haben hier die größten Probleme. Blasse Augenränder bleiben bei der Bewertung unter 93 Punkten. Weitere Punkte die es noch züchterisch zu verbessern gilt ist die Schwanzbindenfarbe in der Mitte satter, Keilspitzenfarbe heller, Oberschnäbel durchgefärbter sowie allgemein etwas mehr Vorderkopffülle. V und 2 x hv Manfred Gitz, V und hv Janis Faust, 2 x hv Klaus Fülle und hv Christian Gröber.

6 Züchter stellten 35 Blaufahle vor. Typ und Größe ist in Ordnung. Aber Halsgefieder fester, Schwanzbinde abgegrenzter, Schwanzgefieder schmaler, mehr Vorderkopffülle sowie noch intensivere Augenrandfarbe ist zu verbessern. V und hv Bernd Kuhnert und Maik Helmbold, hv Rainer Tichai und Helfried Dutschke.


Manfred Gitz
Zuchtwart weißgr. Thüringer Farbentauben