Sonderverein der Züchter Thüringer Farbentauben von 1910

Pressemeldungen

Ressort Bad Salzungen
Erschienen am 10.01.2011 00:00


Züchterischer Höchststand
Im Stammland der Thüringer Farbentauben wurde am Wochenende an die Gründung des Sondervereins Thüringer Farbentauben vor 100 Jahren erinnert.

  

Der Festkommers wurde auch zum Anlass genommen, um verdienstvolle Züchter zu ehren.

 Fotos (2): gy

 

 

 

 


Leimbach - Für die Veranstalter war es ein überwältigender Erfolg, schloss dieses Ereignis doch auch die 1. Europaschau auf diesem Zuchtgebiet ein. Der Festkommers im Saal des "Weißen Rosses" lieferte schon den Hinweis darauf, dass es einen Tag später in der Leimbach-Halle viel zu sehen geben wird. Ein Saal voller Gäste, die sich eines schwungvollen Kulturprogramms erfreuten, dabei aber auch Einblicke in die Geschichte ihres Sondervereins erhielten.
Die Popularität der Thüringer Farbentauben mit ihren 14 Rassen wird vor allem durch eine Zahl belegt. Innerhalb des Verbandes deutscher Rassetaubenzüchte (VDT) ist die Sondergruppe der Thüringer Farbentauben mit 800 die mitgliederstärkste. An diese Sondergruppe sind inzwischen 13 Regionalgruppen angeschlossen. "Dank gilt den Züchtern im In- und Ausland. Ihnen verdanken wir den züchterischen Höchststand", stellte Hermann Josef Blum, 1. Vorsitzender der Gruppe Thüringen, fest. Er erinnerte daran, dass sich die Züchtergeneration der ersten Stunde bleibende Verdienste um die Thüringer Farbentauben erworben hat.
Der Sonderverein habe im Laufe seiner Geschichte Höhen und Tiefen durchlebt. Nicht nur Blum, sondern auch Jürgen Weichold, 1. Vorsitzender des SV Thüringer Farbentauben, und der 2. Vorsitzende des Sondervereins, Bernd Herbold, verwiesen dabei vor allem auf die geglückte Zusammenführung der drei deutschen Sondervereine, die es bis zur Wiedervereinigung in der Bundesrepublik und der DDR gab.
Herbold hat sich gemeinsam mit dem Ehrenvorsitzenden des Sondervereins, Horst Ilgen, mit der Geschichte der Thüringer Farbentauben und deren Zucht beschäftigt und diese aufgearbeitet. Den Festkommers nutzte er, um auf die Ursprünge zurückzugehen. Er verwies darauf, wie eng die Geschichte der Thüringer Farbentaube mit den Lebensumständen der Menschen im Thüringer Wald verknüpft gewesen ist. Die mageren Böden in den gebirgigen Landschaften hätten nur schwerlich die Bewohner ernährt, sodass sich diese nur durch Heimarbeit ihren Unterhalt hätten sichern könne. Glasschleifer, Knopfdrechsler, Spielzeugmacher, Pfeifenmacher oder Holzschnitzer und Puppenmacher gingen daraus hervor. "So war es auch selbstverständlich, dass diese sich in der Taubenzucht ebenfalls als wahre Künstler bewiesen haben." Berufsnamen schlugen sich auch in den Rassebezeichnungen der Farbentauben nieder. Bernd Herbold verwies beispielhaft auf den Beinamen "Homerstielfarbige" (Hammerstielfarbige) für die blaugrundfarbigen Täuber der Einfarbigen, was wohl auf die Messerproduktion und die Nagel- und Bohrerschmieden zurückgeht. Die Mäusertaube hat die Bezeichnung Ortfeder den Schieferdächern im Thüringer Wald zu verdanken. Zunächst aber habe bei der Taubenzucht die Nutzkomponente im Vordergrund gestanden. Der ästhetische Aspekt, sprich die Zucht, die die äußeren Merkmale einbezieht, sei später hinzugekommen.
1910 gilt als das offizielle Gründungsdatum der Sondervereinigung Thüringer Farbentauben, seinerzeit in Mehlis. Aber ebenso ein markantes Jahr sei 1900, als der 1. Sonderverein überhaupt in Forschengereuth bei Sonneberg gegründet worden sei. In diese Reihe der hervorstechenden Jahreszahlen schließt Herbold auch 1922 ein, als in Schönau in Sachsen ein Sonderverein ins Leben gerufen wurde.
Die fast dreijährige Vorbereitungszeit der Jubiläums-Hauptsonderschau in Leimbach führte letztlich auch zur 1. Europaschau für Thüringer Farbentauben. Züchter aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich gemeldet und darüber hinaus Zuchtfreunde aus Dänemark, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Selbst aus Übersee (Amerika/Kanada) flatterten den Organisatoren Anmeldungen auf den Tisch. Ingesamt 4000 lagen vor. 3500 konnten aufgrund der Platzverhältnisse berücksichtigt werden. Das reichte immer noch für einen Superlativ: In Leimbach fand die bislang größte Schau in der Geschichte des Sondervereins Thüringer Farbentauben statt. Ausstellungsleiter Werner Schrön sprach von einer "angenehmen Überraschung", aber auch von einer großen logistischen Herausforderung.
Dass man mit dem Jubiläum ins Stammland zurückkehrt, liegt für Hermann Josef Blum nahe. Mit 170 Mitgliedern zählt die Sondergruppe Thüringen zu den stärksten innerhalb des Sondervereins. Dieser hat auf Bundesebene mit seinen 800 Züchtern eine relativ konstante Mitgliederzahl, schätzt Bernd Herbold ein.
Zumindest für die nächsten 30 bis 40 Jahre macht sich Hermann Josef Blum auf regionaler Ebene hinsichtlich der Mitgliederzahl nicht die ganz großen Sorgen, aber dann ... Nachwuchsgewinnung sei schwierig geworden, meint Werner Schrön. Eine Möglichkeit sieht er in der Wiederbelebung von entsprechenden Arbeitsgemeinschaften an den Bildungseinrichtungen.
Umrahmt wurde der Festkommers vom Jugendblasorchester Geisa unter Leitung von Bernhard Hergert und den Albasängern aus Unteralba. Sie dürften mit dem "Ruhlaer Taubenlied" wohl am besten beschrieben haben, was einen Züchter bewegt und antreibt: "Ach, wie wird mir angst und wehe, wenn ich keine Tauben sehe ..." gy
 

Ressort Bad Salzungen
Erschienen am 11.01.2011 00:00



Alles war einfach perfekt

Leimbach - Rund 300 Züchter hatten anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Sondervereins Thüringer Farbentauben und der damit einhergehenden ersten Europaschau 3500 Tiere in ihren 14 Rassen auf den Prüfstand gebracht. 44 Preisrichter aus aller Herren Länder nahmen die Tiere akribisch unter die Lupe und beurteilten sie nach ihren Rassemerkmalen, wie Kopf, Augen, Schnabel, Hals, Brust, Rücken, Flügel, Schwanz, Beine und Gefieder. 145 Züchter konnten sich über das Höchst-Prädikat "vorzüglich" freuen. Dafür gab es Landesverbands- und Kreisverbandsehrenpreise, Ehrenbänder und Ehrenpreise. Ermittelt wurden auch die Europa-Champions und Europameister. Diese gab der erste Vorsitzende des Sondervereins Thüringen zum Züchterabend in der Werner-Seelenbinder-Halle bekannt (siehe nebenstehenden Artikel). Als bester Thüringer Züchter wurde bereits bei der Eröffnung der Schau der Viernauer Roland Marr ausgezeichnet, der fünfmal die Note "vorzüglich" für seine Farbentauben erhielt. Eine weitere Auszeichnung wurde Dr. Hartmut Blaufuß, Mitglied der Ausstellungsleitung, mit dem Titel "Meister der Thüringer Geflügelzucht" zuteil.
Begeistert von der perfekt organisierten Schau zeigten sich die Züchter aus dem In- und Ausland. Neben der Präsentation ihres Hobbys nahmen sie zahlreiche Eindrücke mit in die Heimat, denn auf dem Programm standen auch der Besuch des Erlebnis-Bergwerkes Merkers und der Gedenkstätte Point Alpha. Im Foyer der Leimbach-Halle konnte man sich über die hundertjährige Geschichte des Sondervereins informieren. Infotafeln zeigten alle Rassen der Thüringer Schildtauben. Für die Züchterfrauen und weitere interessierte Besucher hatte Birgit Mummert von den Tiefenorter "Fleißigen Händen" eine Handarbeitsausstellung organisiert.

Ben Kocken (Niederlande): "Tolle Schau." Foto: M. Gebhardt


"Diese tolle Schau mit ihrem perfekten Rahmenprogramm und der großen Gastfreundschaft wird mir noch lange in Erinnerung bleiben", sagte Ben Kocken aus dem niederländischen Helmond stellvertretend für Aussteller und Besucher. gdt

Ressort Bad Salzungen
Erschienen am 11.01.2011 00:00



Vier Europameister kommen aus Thüringen
Mit der Jubiläums- und Europaschau für Thüringer Schildtauben setzten sich die Ausrichter um Hermann-Josef Blum ein Denkmal. Von der Präsentation der Tiere bis zum Züchterabend klappte alles wie am Schnürchen.
Bad Salzungen/Leimbach - Aussteller und Besucher der Schau in der Leimbach-Halle waren des Lobes voll. Einen weiteren Höhepunkt stellte der Züchterabend in der Werner-Seelenbinder-Halle dar. Hier trafen sich die züchterischen Interessen mit der Kultur. 400 Gäste galt es zu bewirten, was dank der Erfahrungswerte des Personals vom Hotel "Weißes Ross" aus Leimbach unkompliziert und zügig gelang.
 
14 Europameister wurden gekürt, denn Thüringer Farbentauben gibt es in 14 Rassen.

 

 

 

 

Bild: Monika Gebhardt

Der Fanfarenzug Merkers sorgte für die spritzige Eröffnung des Abends, die Oechsener Blasmusikanten für die schwungvolle musikalische Umrahmung. So unterlegten sie die Begrüßung der Gruppen aus Deutschland und dem Ausland mit der jeweiligen Länder-Nationalhymne.
Auf große Reden verzichtete man an diesem Abend. Stattdessen erfolgte gemeinsam mit den beiden Keltenprinzessinnen Nancy Bojens und Christin Herzog die Ehrung der erfolgreichen Züchter, nachdem die Prinzessinnen die Vorzüge der Kreisstadt geschildert hatten.
Weit über hundert Europa-Champions und vierzehn Europameister wurden gekürt, denn Thüringer Schildtauben gibt es in vierzehn Rassen.
Hermann-Josef Blum aus Dermbach erhielt den Titel für seine "Mönchtauben", Matthias Apfel aus Bad Liebenstein für "Mondtauben", Gerhard Rößling aus Steinbach für seine "Weißköpfe", die übrigens auch als Rasse des Jahres 2010 deklariert waren. Als vierter Thüringer Züchter konnte sich Helmut Büchner aus Ichtershausen für seine "Goldkäfer" über den Titel Europameister freuen.
Völlig entspannt genossen die Züchter die kulturellen Angebote des Abends. Die Sunny-Kids des Klösterer Karnevalsvereins begeisterten mit einem "Harry-Potter-Tanz", das Klösterer Männerballett mit Piraten- und Seemannstanz. Das ewig aktuelle Thema des legendären "Rhönpaulus" stellten Marcel Hohmann und Andreas Kaufmann vom Dermbacher Karnevalsverein anschaulich und mit viel Applaus belohnt vor. Und die Oechsener Blasmusikanten lockten mit ihrem breiten Repertoire zahlreiche Tänzer auf das Parkett. gdt
 

Erfolgreiche Züchter aus dem Unstrut-Hainich-Kreis und dem Eichsfeld


• Walter Steinbrecher (links), Kreisvorsitzender in Mühlhausen, mit Ausstellungsleiter Werner Schrön in Leimbach.

 

 


Züchter aus ganz Deutschland, aus Frankreich, Holland und Dänemark waren zum überregionalen Leistungsvergleich in den südlichen Wartburgkreis gekommen.
Mühlhausen. Selbst ein in Kanada lebender Liebhaber der Thüringer Schildtauben scheute den Weg nicht, um an dieser Schau unter Federführung von Hermann-Josef Blum, dem Vorsitzenden der Gruppe Thüringen, teilnehmen zu können. Rund 300 Züchter hatten anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Sondervereins "Thüringer Farbentauben" und der damit einhergehenden ersten Europaschau 3500 Tiere in ihren 14 Rassen auf den Prüfstand gebracht.
Darunter Teilnehmer aus Mühlhausen, Langula und Oberdorla, wie beispielsweise der Kreisvorsitzende Walter Steinbrecher aus Oberdorla und Willy Schilling aus Beberstedt. Beide erreichten auf Flügeltauben, Schwalben und Mäusertauben sehr gute Ergebnisse bei dieser besonderen Leistungsschau. 44 Preisrichter aus aller Herren Länder nahmen die gefiederten Tiere akribisch unter die Lupe und beurteilten sie nach ihren Rassemerkmalen, wie Kopf, Augen, Schnabel, Hals, Brust, Rücken, Flügel, Schwanz, Beine und nach dem Gefieder.
145 Züchter konnten sich schließlich über das Höchst- Prädikat "Vorzüglich" freuen. Zum Züchterabend mit kulturellem Angebot kamen 400 Liebhaber des edlen Federviehs in die Werner-Seelenbinder- Halle. Diesen Abend nutzte der Veranstalter zur Bekanntgabe der über 100 Europa-Champions und der 14 Europa- Meister, denn unter jeder der 14 Taubenrassen wurde ein Europa- Meister ermittelt. Unter denen befinden sich immerhin vier Thüringer Züchter.
Hermann- Josef Blum aus Dermbach in der Rhön erhielt den Titel für seine Thüringer Mönchtauben, Matthias Apfel aus Bad Liebenstein für "Thüringer Mondtauben", Gerhard Rößling aus Steinbach für seine "Thüringer Weißköpfe", die auch Rasse des Jahres 2010 waren. Helmut Büchner aus Ichtershausen wurde mit "Thüringer Goldkäfer" Europameister.

gdt / 12.01.11 / TA


Wir danken Frau Gebhardt für das freundliche zu Verfügung stellen der Bilder und der Texte!