Sonderverein der Züchter Thüringer Farbentauben von 1910

Zuchtwartebericht Farbgrundig Wilsdruff

Hauptsonderschau des SV der Züchter Thüringer Farbentauben von 1910

 vom 09. + 10. Januar 2010 in Wilsdruff / Sachsen

Die Hauptsonderschau der Züchter Thüringer Farbentauben wurde am 09. + 10. Januar 2010 in der Saubachtalhalle in Wilsdruff nahe Dresden von den Mitgliedern der Gruppe Lausitz ausgerichtet. Anlass zu dieser HSS war das 40 jährige Jubiläum der Gruppe Lausitz um ihren Gruppenvorsitzenden Horst Jende. In der lichtdurchfluteten Sporthalle wurden bei zweireihigen Aufbau 2581 Perlen der Thüringer Farbentauben , davon 1790 weißgrundige und 791 farbgrundige Tiere in allen 14 Rassen präsentiert. Dies war das zweitbeste Meldeergebnis in der fast hundertjährigen Geschichte unseres Sondervereins. In der angeschlossenen Verkaufsbörse wechselten unter mehr als 400 weiteren Tieren von den “Experten“ ausgemacht ,sicherlich das ein oder andere Spitzentier noch den Besitzer.
Von den 33 amtierenden Preisrichtern und den beiden Obleuten konnte 92 mal die Höchstnote vergeben werden, welches den hohen Zuchtstand innerhalb der einzelnen Rassen der Thüringer Farbentauben nochmals eindrucksvoll dokumentiert.
Recht herzlich bedanken wir uns bei den Zuchtfreunden der Gruppe Lausitz und den vielen Helferinnen und Helfern für die geleistete Arbeit.
 

         Farbgrundige Thüringer Farbentauben

Thüringer Einfarbige

Den Auftakt bildeten 77 Thüringer Einfarbige. Es wurden von 13 Züchtern 8 glattfüßige Glattköpfe,  9 Belatschte mit Rundhaube und  60 belatschte glattköpfige Tauben vorgestellt.
Ausgeglichen in Figur und Kopfwölbung präsentierten sich die 4 glattfüßigen blaugrundigen Täuber und die dazugehörigen 4 blauen Täubinnen. Auf eine deutliche Wolkung und eine zarte Bindenführung bei den Täubern gilt es zu achten während einzelne Täubinnen über eine sattere Schwingenfarbe, schärfer begrenzte Noster und eine wesentliche elegantere Bindenführung verfügen sollten.
9 belatschte Einfarbige mit Rundhaube wurden im gelbgrundigen Farbenschlag bei den Täubern und im Gelerchten bei den Täubinnen gezeigt. Figürlich gab es auch hier kaum etwas auszusetzen. Die Haube könnte manchmal noch etwas höher angesetzt und freistehender erscheinen und deutlich ausgeprägte Rosetten müssen vorhanden sein. Das Fußwerk war zumeist gut überbaut , aber einer gut gefärbten Schwingenfarbe gilt es bei den Täubinnen mehr Beachtung zu schenken.
HV – 2mal Günther Soldan, Langenhain

Mit zarter Grundfarbe und feiner Nosterzeichnung konnten 6 hellgrundige Täuber gefallen. Wünsche gab es bezüglich der Bindenführung und Bindenfarbe, die trotz aller Zartheit aber noch deutlich erkennbar bleiben soll. Auf eine elegantere Halsführung wurde vereinzelt hingewiesen.
HV – Dr. Hartmut Blaufuß, Leimbach

Mit durchweg kräftigen Figuren, gut begrenzten Nostern und ordentlicher Deckenfarbe warteten die 6 silbernen Täubinnen auf. In der Kritik stand des öfteren die Bindenführung, die schmaler und besser getrennt sein sollte und auch eine bessere Kopfwölbung wurde eingefordert.

6 gelbgrundige Täuber hatten ihr Spitzentier in einem jungen 1,0 aus der Zucht von Günther Krause, Tarthan. Zur Höchstnote sollte lediglich das Stoßgefieder etwas geschlossener getragen werden. Die Restlichen überzeugten mit korrekter Deckenzeichnung, kräftiger Nosterfarbe und gut überbauten Fußwerk.

Von den 5 gemeldeten gelerchten Täubinnen entpuppte sich ein Tier als Täuber. Dieser hätte als Bewertungsnote ein n.a. erhalten müssen, da gelerchte Täuber natürlich nicht anerkannt sind und sie daher auf ein Kreuzungsprodukt hinweisen. Dies wird unter den Züchtern der Einfarbigen natürlich nicht gewünscht. Bei den restlichen Täubinnen sollte die Lerchung auf der Decke noch klarer verteilt sein und das Fußwerk geschlossener sein.

Das Paradepferd unter den Einfarbigen sind nach wie vor die Blaugrundigen, die diesmal mit 16 Tieren angetreten waren. Typvolle Figuren, prima geformte Noster, welche manchmal in der Mitte aber noch besser durchgefärbt ein sollten, die geforderte gleichmäßige Wolkung auf der Decke und ein gut überbautes und geschlossenes Fußwerk war zumeist gegeben. Zu harte  oder gar rostige Binden hatten in diesem erlesenem Feld keine Chance. Weiterhin muss eine gut durchgefärbte Schwanzbindenmitte in der Zucht umgesetzt werden.
V + hv - Stephan Haftendorn, Lebien   - hv- Dr. Hartmut Blaufuß

Eine blaugehämmerte Täubin überzeugte mit vielen typisch ausgeprägten Rassemerkmalen und erhielt verdient einen Ehrenpreis zugesprochen.

Mit den geforderten Figuren und einer zumeist gleichmäßigen Deckenfarbe , die jedoch nicht stahlblau gefordert werden darf, warteten 17 blaue Täubinnen auf. Eine gut ausgeprägte Bindenführung, ein festeres Halsgefieder und ein vorn noch besser überbautes Fußwerk gilt es zu beachten.
 V – Uwe Braun, Neu-Lutterow,  Hv- Stephan Haftendorn.

3 Eulige (blauschimmel) Täubinnen zeigten die geforderte Figur und zumeist ein korrektes Zeichnungsbild. Eine alte Täubin aus dem Stall von Thomas Oberkersch sollte lediglich eine etwas festere Rückenabdeckung aufweisen und kam somit verdient zur Wertnote hv.

Thüringer Goldkäfer

Waren zur VDT Schau in Leipzig noch 40 Thüringer Goldkäfer erschienen, so war das Meldergebnis von gerade einmal 16 Goldkäfern aus 3 Zuchten doch etwas ernüchternd zur diesjährigen HSS ausgefallen. Qualitativ jedoch konnte diese kleine Kollektion mit schönen Körperproportionen,  satter schwarzer Grundfarbe und leuchtend brauner Schildfarbe den Betrachter begeistern. Auch die Finkenzeichnung war zumeist korrekt vorhanden . Vereinzelt wurden die Köpfe etwas besser gerundet gefordert und der Augenrand noch etwas zarter und somit unauffälliger verlangt. Das Problem der weichen Schildfeder in der Bindengegend muss weiterhin in der Zucht rigoros bekämpft werden. Zwei Tiere wurden deshalb mit unteren Noten nach Hause geschickt.
V – Helmut Büchner, Ichtershausen , HV – 2 mal Hartmut Schramm, Lauba

Thüringer  Weißschwanz

Einen hohen Beliebtheitsgrad innerhalb der Züchterschaft der Thüringer Farbentauben genießen die Thüringer Weißschwänze. 210 Exemplare in 17 anerkannten Farbenschlägen wurden diesmal vorgestellt.
24 Schwarze gefielen mit toller grünglänzender Farbe in Decken- , Bauch-  und Keilgefieder,doch muss trotz allem Grünlack auch eine gute Schwingenfarbe eingefordert werden. Dies war nicht bei allen der Fall und wurde somit zu Recht kritisiert. Vereinzelt wünschte ich mir gerade bei den Täubern eine etwas vollere Brustauswölbung. Schnippenform, Rückenschnitt und Augenrand bereiten zur Zeit kaum noch Probleme.
V – Peter Müller, Siegmaringendorf, Roland Marr , Viernau
Hv- Roland Marr, Willi Becker, Hochstadt

Mit kräftigen Körpern und satter lackreicher Deckenfarbe warteten die 63 Roten in diesem Jahr auf. Zumeist verfügen sie über harmonische Kopfformen, gut abgedeckte Augenränder und schön  ausgebildete Schnippenformen. Haarige Feder in der Bindengegend, hängende Ortfedern oder matte absetzende Bauchfarbe waren nur vereinzelt festzustellen und wurden dann abgestraft. Auf einen gut durchgefärbten Schwung und eine korrekte Rückenabdeckung gilt es weiterhin zu achten. Seine führende Stellung untermauerte Michael Faust, Neu-Anspach, sehr eindrucksvoll mit zwei Höchstnoten und zweimal HV für Tiere aus seiner Zucht.

Über kräftige Figuren und zumeist gleichmäßiger satte Deckenfarbe verfügten die 37 Gelben aus sechs Zuchten. Vereinzelt sollten die Köpfe noch besser gerundet erscheinen und einzelne Tiere eine festere Rückendeckung besitzen. Haarige Federausbildung in Decken-  und Keilgefieder wurde ebenso bestraft wie abstehende Ortfedern. Auch in diesem Farbenschlag dominierten die Tiere aus der Zucht von Michael Faust. Er konnte zweimal die Höchstnote und noch zweimal eine HV Bewertung erzielen.

Die meisten der 21 vorgestellten Kupfernen zeigten eine satte grünglänzende Grundfarbe und auch die Schnippenausprägung war zumeist in Ordnung. Eine gleichmäßigere Pfeilspitzverteilung bei den Täubern , ein oftmals festeres Halsgefieder sowie eine durchgehendere Finkenzeichnung wurde an Wünschen notiert. Auf eine elegantere Halsführung (die Tiere sollten weniger abducken) gilt es in der Zucht noch mehr Wert zu legen. Flache spitze Köpfe und weiße Keilfedern gelten natürlich als Fehler und wurden mit niedrigen Noten geahndet.
V + Hv – Matthias Hauck, Jüchsen

Überzeugend im Typ mit zarter gleichmäßiger Deckenfarbe präsentierten 4 Blaue mit bronze Binden aus der Zucht von Olaf Hartleib. Eine gleichmäßigere Bauchfarbe und ein etwas schmalerer Bindensaum gilt es für die nächsten Jahre anzustreben. Das Hv Tier kam dem schon sehr nahe und sollte lediglich ein strafferes Halsgefieder vorweisen.

Mit guter Brustauswölbung und feiner gleichmäßiger Deckenfarbe begeisterten 6 Blaue ohne Binden . Einzelne  sollten jedoch im Stand etwas tiefer erscheinen und auch hier gilt es einer gleichmäßigen Bauchfarbe und einer festeren Rückenabdeckung mehr Beachtung zu schenken.
V – Roland Erkenbrecher, Queienfeld

2 Blaufahle mit weißen Binden müssen in der Decke farblich noch gleichmäßiger werden und der Bindensaum sollte noch etwas schmaler werden. Die elegante und schmale Bindenführung , gute Schwingenfarbe und gut geformte Köpfe konnten jedoch überzeugen.

Kräftige Figuren und zumeist zarte Deckenfarbe zeichnete die 4 Blaufahlen ohne Binden aus der Zucht von Roland Erkenbrecher aus. Auf eine gleichmäßigere Bauchfarbe gilt es nach wie vor zu achten. Zur Höchstnote gelangte eine tolle junge Täubin.

Den 5 Blaugehämmerten und 3 Blaufahlgehämmerten des alleinigen Ausstellers Hauck will der Durchbruch einfach nicht gelingen und es finden sich einfach keine Mitstreiter in diesen Farbenschlägen. Das ist Schade, zeigen die Tiere neben typischen Figuren doch auch zum Teil eine ordentliche Hämmerungsverteilung. Wünsche bestanden hinsichtlich eines geschlossener getragenen Schwanzgefieders und einer satteren Schwingenfarbe bei den Blaufahlgehämmerten.
HV – Matthias Hauck Blaugehämmert

Satte Ober- und Bauchfarbe sowie schön ausgebildete Schnippen zeichnete die 4 Schwarzen mit weißen Binden aus, die wohl immer den Zusatz „Selten“ behalten werden. Einzelne sollten weniger Nacken zeigen und somit über eine elegantere Halsführung verfügen. Weitere Wünsche bezogen sich zumeist auf die Bindenführung, die noch etwas länger und besser getrennt angestrebt werden sollte.
Hv – Gottfried Schreiter, Großrückerswalde

8 Blaue mit weißen Binden und 2 Blaufahle mit weißen Binden zeigten neben den geforderten typischen Figuren  zumeist eine gleichmäßige Oberfarbe und reine Binden. Wünsche bestanden hinsichtlich einer weniger absetzenderen Bauchfarbe, einem schmaleren Bindenverlauf sowie einem zarteren Bindensaum. Das Schnippe und Rückenschnitt ordentlich geputzt sein müssen sollte sich unter den Züchtern aber längst herumgesprochen haben.
HV – Otfried Weise, Schleiz

Eine regelmäßigere Schuppungsverteilung sowie  etwas mehr Körpervolumen war  den 4 Schwarzweißgeschuppten aus der Zucht von Horst Jende zu wünschen. Die Schuppung selbst könnte noch dreieckiger ausfallen und einen gut gewölbten Kopf sollte trotz aller züchterischen Schwierigkeiten mehr Beachtung geschenkt werden.

Erfreulich der Auftrieb von 7 Blauweißgeschuppten und 6 Blaufahlweißgeschuppten aus zwei Zuchten. Die meisten der vorgestellte Tiere zeigten kräftige Körper und gut geformte Köpfe. Nur wenige wurden wegen rußiger Schuppungsfarbe zurückgesetzt. Zumeist war eine korrekte reine Dreiecksschuppung mit schmalen Schuppungssaum anzutreffen und auch die geforderte zarte Grundfarbe war oftmals vorhanden.
V – Horst Jende, Gersdorf, Blaufahlweißgeschuppt
HV - Otfried Weise

Zum Abschluss der Weißschwanzpräsentation wurden 10 Blaubronzegeschuppte vorgestellt, die bis auf ein Tier alle zur Wertnote sg und besser kamen. Mit typvollen Figuren und zumeist deutlich ausgeprägten Schnippen wussten sie zu überzeugen. Es gilt weiterhin auf einen satten, leuchtenden Bronzefarbton zu achten und auch der geforderte schmale Schuppungssaum ist längst noch kein Allgemeingut .
V , hv, -  Matthias Hauck

 

Thüringer  Mäusertauben

Mit konstanten Beschickungszahlen zu den jährlichen HSS warten die Züchter der Thüringer Mäusertauben auf. Auch in diesem Jahr wurden von ihnen wieder 101 Tiere in 11 Farbenschlägen in die Käfige gebracht.
Die 11 Schwarzen beeindruckten mit überaus lackreicher Farbe, schönen geraden Rückenschnitten, kräftigen Körpern und zumeist auch mit der korrekt geforderten Kopfzeichnung. Der rote Augenrand, der vereinzelt etwas zarter ausfallen könnte, war zumeist vorhanden. Einige sollten die Rosetten im Käfig noch deutlicher zeigen und ein straffes Nackengefieder gilt es weiterhin im Auge zu behalten. Solche, die ein offenes Nackengefieder zeigten oder gar keine Rosetten aufwiesen wurden abgestraft.
V + Hv, - Markus Curtmann, Großkrotzenburg

2 Gestarte konnten wegen zu dürftiger Bindenausprägung und rostiger Mondfarbe lediglich mit der Note gut bewertet werden. Es bedarf bei diesem Farbenschlag noch viel Züchterfleiß, um sie wieder qualitativ auf den Stand zu bringen, wie wir sie vor ca. 10  Jahren schon einmal hatten.

Eine lackreiche Deckenfarbe wiesen fast alle der 17 gezeigten Roten auf. Auch figürlich bereiten sie kaum Probleme und in Punkto Kopfschnitt wussten die meisten Tiere zu gefallen. Obwohl die Haubenfeder gegenüber den schwarzen Vettern oftmals wesentlich kürzer ist haben viele dennoch Probleme mit einem straffen Haubengefieder und einem gut geschlossenen Nackenkamm. Die Schwingenfarbe sollte bei einigen wesentlich satter sein und weiterhin muss auf eine feste Deckenfeder hauptsächlich in der Bindengegend geachtet werden. Ein unvollständiges Schwanz – und Keilgefieder führt hier natürlich automatisch zu niedrigen Noten.
V – Bernd Herbold, Homberg/Efze

Analoge Probleme waren bei den 26 Gelben auszumachen. Auch hier stimmte zumeist die Form und Deckenfarbe, aber die Bauch- und Schwingenfarbe musste oftmals wesentlich satter eingefordert werden. Die Spitzentiere reichten in Punkto Haubenfederaufbau  an die schwarzen Tiere heran und zeigten auch gegenüber dem Vorjahr ein besser geschlossenes Nackengefieder. Auch hier muss weiterhin auf eine straffe Feder geachtet werden. Es dominierten  die Tiere aus der Zucht von Daniel Rist, Usingen die mit 1 mal V und 2 mal Hv ausgezeichnet wurden.

3 Blaue ohne Binden und 1 Blaufahle ohne Binden waren von überdurchschnittlicher Qualität. Sie zeigten kräftige Figuren und alle eine zarte, gleichmäßige Deckenfarbe. Mit schönen freistehenden Hauben und klarer Rosettenausbildung sammelten sie weitere Pluspunkte. 1 mal hv für Mario Wehrbein, Alt-Lutterow (blau ohne Binden) und 3 mal 95 Punkte war hierfür der verdiente Lohn.

Keinen Ausfall gab es bei den 13 Blauen mit schwarzen Binden. Schöner Haubenaufbau mit zumeist deutlich ausgeprägten Rosetten waren in dieser feinen Kollektion anzutreffen. Kleine Wünsche wurden bei der Bindenführung notiert, welche im Auslauf vereinzelt besser getrennt sein sollten. Auch die Bauch- bzw. Rückenfarbe wurde bei einigen gleichmäßiger verlangt und auf reinere Warzen gilt es ebenso zu achten.
V – Mario Wehrbein, Alt-Lutterow
Hv – Bernd Herbold

Ausgeglichen in Haubenbildung und Form überzeugten 6 Blaufahle mit Binden alle aus dem Stall von Bernd Herbold. Zudem hatten sie zumeist eine schöne gleichmäßige Deckenfarbe und ein gut geschlossenes Nackengefieder. Kleine Wünsche wurden bezüglich der Bindenführung notiert. Hier sollte die 2. Binde manchmal etwas länger sein und die Binden insgesamt etwas schmaler angelegt sein. Ein alter Täuber wurde mit hv herausgestellt.


Viel züchterische Arbeit ist noch nötig, um die gezeigten 6 Gelfahlen zur Perfektion zu bringen. Zunächst einmal sollte an erster Stelle eine reinere Schildfarbe angestrebt werden. Auch eine etwas längere Haubenfeder und damit eine vollere Haube sind anstrebenswert. Der mitunter breite und grobe Augenrand ist ebenso noch verbesserungswürdig und würde diesem Farbenschlag zu mehr Ausstrahlung verhelfen.

8 Blaugehämmerte waren mit kräftigen Körpern ausgestattet und zeigten zumeist schöne freistehende Hauben Auch der Kopfschnitt war bei den meisten in Ordnung so das nur Wünsche bezüglich eines gleichmäßigen Rosettensitzes notiert wurden. Zu beachten bleibt das Verhältnis Grundfarbe zur Hämmerungsverteilung, denn bei einigen stimmte dies nicht. Dann wirken die Tiere auf der Decke entweder zu leer (wegen fehlender Hämmerung) oder zu dunkel, wenn der Hämmerungsanteil zu hoch ist und beides ist nicht gewollt.
HV – Willy Schilling, Beberstedt

Kleine Wünsche bezüglich der Hämmerungsverteilung, eines strafferen Nackengefieders und einer noch satteren Schwingenfarbe wurde bei den ansonsten recht überzeugenden 4 Blaufahlgehämmerten notiert.

Es ist einfach verdammt schwer, auf Grund der geringen Verbreitung ordentliche gelbfahlgehämmerte Mäuser in einigermaßen Qualität vorzustellen. Mit einer vielfältigen Anzahl an Wünschen waren die beiden Gelbfahlgehämmerten ausgestattet. Ein Tier war einfach zu verwaschen, so das man von einer Hämmerung beim besten Willen nicht sprechen konnte. Eine federreiche Haube, geschlossenes  Hauben- und Nackengefieder sowie den Ansatz zu einer Hämmerung gilt es zu verfolgen. Ein Fortschritt gegenüber dem Vorjahr war hier leider nicht feststellbar.

Die beiden Mehlichten mit Binden hingegen vermittelten einen sehr guten Eindruck und gefielen mit zarter gleichmäßiger Farbe, schöner Ockerbrust und sehr guten Kopfpunkten. An der Feinheit der Bindenführung gilt es noch etwas zu arbeiten. Sie sollten etwas schmaler sein und eine bessere Trennung aufweisen.

Thüringer  Weißkopf

Die Thüringer Weißköpfe brachten es mit 10 Farbenschläge immerhin auf insgesamt 69 Meldungen zur diesjährigen HSS.
Am Anfang standen 17 Schwarze, die teils aber freistehendere Hauben besitzen und einen besser geröteten Augenrand zeigen sollten. Farblich gab es hier kaum etwas auszusetzen. Fast alle zeigten eine satte und lackreiche Farbe mit viel Grünglanz in Decke und Bauch. Vereinzelt wurde die Schwingenfarbe noch intensiver schwarz eingefordert und auf einen harmonischen Kopfschnitt verwiesen, der aber auch nicht zu tief hinab reichen darf. Ebenso bereiten ein tiefer und gerade verlaufender Rückenschnitt und deutlich ausgebildete Rosetten in der Zucht kaum Probleme. Auf gut überbautes und geschlossenes Fußwerk wurde vereinzelt hingewiesen.
Hv – 2 mal Daniel Rist

19 Rote wirkten figürlich und farblich sehr ausgeglichen Einige Tiere waren aber insgesamt in der Feder etwas locker und erhielten deshalb niedrige Noten. Auch was Haubenfülle und Haubenschluss anbetraf, konnten nicht alle höchsten Ansprüchen genügen und erhielten dafür Punktabzüge. Auch hier wurde mehrmals berechtigterweise eine sattere Schwingenfarbe eingefordert. Eine vorbildliche alte Täubin aus dem Schlag von Holkmar Traxdorf, Flurstedt vereinigte alle geforderten Rassemerkmale in sich und kam zur Höchstnote.

Bis auf ganz wenige Ausnahmen präsentierten sich die 14 Gelben mit typhaften Figuren und zumeist ansprechenden Kopfpunkten. Farblich gab es aber doch gehörige Unterschiede. So wurden solche mit absetzender Schwingenfarbe oder matter Bauchfarbe mit Punktabzügen belegt. Anzustreben wäre ein möglichst gleichmäßiges gelb von Flügelbug bis Schwingenspitze, was natürlich in der Praxis nur schwer zu erreichen ist. Nur vereinzelt wurde ein besser überbautes Fußwerk eingefordert.
Hv – 2 mal Holkmar Traxdorf

6 Blaue mit Binden reichten figürlich nicht an die vorhergenannten heran. Sie entschädigten den Betrachter aber hierfür mit feiner gleichmäßiger Farbe, gutem Haubenaufbau und deutlich ausgeprägten Rosetten, die manchmal etwas gleichmäßiger im Sitz sein sollten. Auf eine schmalere Bindenführung und eine bessere Bindentrennung wurde hingewiesen.

Eine noch gleichmäßigere Deckenfarbe und einen festeren Rückenschluss wünschte der PR den 4 Blaufahlen mit und ohne Binden und 3 Blauen ohne Binden. Sie überzeugten jedoch mit prima Haubenaufbau und harmonischen Kopfschnitten sowie schön gepflegten Fußwerk. Vereinzelt könnte aber das Nackengefieder etwas fester erscheinen.

Von den beiden Gelbfahlen war die junge Täubin von Traxdorf eine wahre Perle und wurde zu Recht mit der Höchstnote ausgezeichnet.

Zum Abschluss dieser Kollektion standen 2 Blaugehämmerte und 2 Blaufahlgehämmerte aus dem Stall von Traxdorf in den Käfigen. Der junge blaugehämmerte Täuber sollte lediglich ein etwas strafferes Halsgefieder aufweisen und wurde mit hv herausgestellt. Bei den beiden Blaufahlen wurde eine gleichmäßigere Hämmerung und bei einem Tier eine sattere Schwingenfarbe gefordert. In den Kopfpunkten wussten alle vorgestellten zu gefallen.

Thüringer  Weißlatz

Den 2. Platz im Ranking bei den farbgrundigen Thüringer Farbentauen belegten hinter den Weißschwänzen die Weißlätze mit 174 vorgestellten Einzeltieren.

Das Paradepferd unter den Weißlätzen ist nach wie vor der schwarze Farbenschlag. Bis auf die Tiere aus einer Zucht genügten fast alle der 55  Schwarzen hohen Anforderungen, so dass oftmals nur Nuancen über die Vergabe der Höchstnote entscheiden. Farblich gibt es hier keine Probleme, denn fast alle Tiere zeigen ein tiefes lackschwarz mit genügend Grünglanz in Decke und Bauch und auch die richtige Latzform bereitet kaum Schwierigkeiten. Die meisten verfügen über einen guten Haubenaufbau, wobei jedoch die Haube an sich oftmals etwas freier getragen werden könnte. Ein gut überbautes dichtes Fußwerk  ist Voraussetzung für eine sg Benotung ebenso wie ein gleichmäßiger Rosettesitz. Der große Sieger in diesem Farbenschlag war Altmeister Hermann Josef Blum, Dermbach, dessen Tiere dreimal die Höchstnote einheimsten. HV Tiere zeigten:
2 mal Roland Marr, Viernau, 2 mal Uwe Hünel, Mildenau/Arnsfeld, H.J. Blum.

Fast schon sensationell ist der Auftrieb von 24 Roten aus sechs Zuchten zu nennen. Diese präsentierten sich durchweg in sehr guter Qualität. Nur wenige einzelne Tiere konnten wegen ihrer nicht durchgefärbten Handschwingen die Note sg nicht erringen. Es macht auch keinen Sinn mit solchen dominantroten Tieren in die Zucht zu gehen da mit diesen eine Durchfärbung der Handschwingen nicht erreicht werden kann. Die Latzgröße wie bei den Schwarzen wird noch nicht bei allen Tieren erreicht. Dies gilt es für Zukunft anzustreben.
V -  Kurt Klose, Voigstdorf,
hv – Edmund Schmidt, Verden  und 2 mal Eberhard Klüber, Tann(Rhön)

Es folgte eine tolle Kollektion von 20 Gelben von vier Züchtern, die alle die Wertnote sg und besser erzielten. Zum Teil zeigten sie gut ausgeformte Lätze und bis auf wenige Tiere war auch feine lackreiche Farbe hier anzutreffen. Vereinzelt wurden eine festeres Haubengefieder und eine noch freistehendere Haube gefordert. Das gut überbaute Fußwerk bereitet auch hier keine Probleme.
V + 2 mal hv – Eberhard Klüber , Tann (Rhön)

Mit kompakten Formen und zumeist gut ausgebildeten Lätzen wurden 24 Blaue mit schwarzen Binden gezeigt. Farblich bleibt jedoch noch einiges verbesserungswürdig. Tiere mit stark absetzender Bauchfarbe und sogar einzelne Täuber mit stark aufgehellter Deckenfarbe mussten natürlich mit unteren Noten nach Hause gehen. Ebenso gab es für  eine aufliegende Haube, rostige Bindenfarbe , mangelhaft ausgeprägte , versetzte oder gar fehlende Rosetten Punktabzüge. Weiterhin muss an einer schmalen Bindenführung mit guter Trennung und einer korrekten Zehenbedeckung gearbeitet werden.
HV – 2 mal Werner Zimmermann, Bobritzsch, Edmund Schmidt, Verden

Licht und Schatten wurden bei 24 Blaufahlen konstatiert. Neben feinen Typen mit prima Latzgröße und ansprechender Deckenfarbe gab es aber auch eine ganze Reihe von Versagern. Tiere mit 13 Schwanzfedern, angelaufenen Unterschnabel, schiefer Haube oder gar mit Mischaugen, also weder dunkel noch rot wie im Standard gefordert, erhielten erhebliche Punktabzüge und können eigentlich schon im Vorfeld einer Ausstellung durch den Züchter selektiert werden. Auch hier gilt es die Bindenführung noch weiter zu verbessern.
HV – Jörg Heydenreich, Angern, Andreas Nagel, Kremmen

Die 7 Rotfahlen präsentierten sich ausgeglichen mit kräftigen Körpern und der richtigen Latzausformung sowie gepflegten und gut überbauten Fußwerk. Einer reineren Deckenfarbe gilt es noch mehr Beachtung zu schenken und ebenso sollte eine elegantere Bindenführung in Angriff genommen werden. In den Kopfpunkten konnten die meisten Tauben gefallen. Auch die richtige Augenfarbe bereitet hier keine Probleme.

Die Kollektion der 12 Gelbfahlen von vier Ausstellern zeigte sich von der besten Seite und alle Tiere erhielten somit folgerichtig die Note Sg und besser. Typische Figuren und harmonische Lätze waren hier anzutreffen. Auch in Punkto Haubenaufbau und Haubensitz wusste sie zu überzeugen. Einzelne sollten eine reinere Deckenfarbe besitzen und der Bindenverlauf sollte schmaler angestrebt werden.
HV – Jörg Hausemann, Zella/Mehlis

Die beiden Blaugehämmerten zeigten eine zu volle Hämmerung und zudem noch eine rostige Bindenfarbe und vermochten daher nicht zu überzeugen.

Ein Blaufahlgehämmerter dokumentierte mit seinem Dasein, dass dieser Farbenschlag noch nicht ausgestorben ist. Er gefiel mit typischer Latzgröße und ordentlicher Hämmerung.

Die beiden Rotfahlgehämmerten und 3 Gelbfahlgehämmerten zeigten klasse  „Weißlatztyp“. Mit wuchtigen Figuren, schönen Latzformen und ordentlichen Hauben mit klarer Rosettenausprägung  wussten sie zu imponieren. Kleine Wünsche bezüglich einer noch klareren Hämmerung und eines besser überbauten Fußwerkes wurden notiert.
V – Gerhard Baumgart, Andisleben

Thüringer  Mönchtaube

Der Durchbruch zu einer größeren Anhängerschaft  im 800 Mitglieder starken Sonderverein will den Thüringer Mönchtauben einfach nicht gelingen. Auch dieses Jahr wurden lediglich 11 Glattköpfige und 17 Spitzkappige von fünf Züchtern präsentiert.

Lackreiche Farbe und schöne Kopfschnitte war bei den 2 Schwarzen mit weißen Binden von Diemar vorhanden. Eine bessere Oberkopfwölbung und ein schmalerer Bindenverlauf wurde hier an Wünschen notiert.

Mit typischen Figuren, zarter Grundfarbe und feiner Dreiecksschuppung überzeugten  die beiden Blauweißgeschuppten von Thomsen Ejner aus Dänemark. Der Schuppungssaum der jungen Täubin sollte eine Kleinigkeit zarter erscheinen um die Höchstnote zu erreichen.

Ein einzelner Gelbweißgeschuppter bereicherte die Farbpalette. Kleine Wünsche hinsichtlich der Schuppungsverteilung und eines besser gewölbten Kopfes wurden notiert.

Allgemein kräftig im Typ präsentierten sich 7 Blaue mit weißen Binden. Gleichmäßige zarte Grundfarbe, sehr gute Kopfzeichnung und zumeist schöne lange schmale Binden zeichnete sie aus. Auf einen schmaleren Bindensaum und eine gleichmäßige Bauchfarbe, die weniger absetzen sollte, wurde vereinzelt hingewiesen.
Mit der Höchstnote und dem Förderband des SV wurde ein junger Täuber aus der Zucht von Jörg + Siegfried Wolf, Großolbersdorf, ausgezeichnet.

Gerdl  Werner aus Bautzen stellte uns einige spitzkppige Raritäten in Rot, Gelb und Blaugehämmert vor. Sie zeigten erstaunlicherweise kräftige Figuren und zumeist ordentliche Schildfarbe. Auf einen harmonischen  Kopfschnitt und eine höher gezirkelte Spitzkappe wurde hingewiesen.

2 Schwarze mit Spitzkappe waren mit satter lackreicher Schildfarbe ausgestattet.
Eine noch sattere Bauchfarbe und ein etwas rötlicher Augenrand würde ihnen noch besser zu Gesicht stehen.

Enttäuschend war das Meldeergebnis von lediglich 4 spitzkappigen Schwarzen mit weißen Binden.  Spitzkappensitz gezirkelter, Nackenkamm geschlossener, Stirn substanzvoller, Binden schmaler und noch lebhafter im Augenrand war an Wünschen vermerkt.
V – Erik Larsen, Dänemark

In der AOC – Klasse wurden eine Kupferne, eine Blaurosageschuppte und 2 Rotfahle mit Binden aus dem Schlag von Werner vorgestellt. Bei allem Verständnis für solche Farbspiele gibt es aber noch ein genügend breites Betätigungsfeld bei den bereits anerkannten Farbenschlägen der Thüringer Mönchtauben.

Thüringer  Mondtaube

Mehr als halbiert hatte sich das Meldeergebnis der Thüringer Mondtauben gegenüber letzten Jahr. Lediglich 17 Braune und nur 3 Gelbe wurden aus vier Zuchten vorgestellt.

Die meisten Braunen überzeugten mit zarter gleichmäßiger Grundfarbe und zumeist kräftigen Figuren mit breiter Brustpartie. Eine deutliche Mondausprägung war bei den meisten festzustellen, die jedoch oftmals in der Mondmitte noch besser durchgefärbt sein sollte. Gleichzeitig gilt es einer einheitlichen Mond- und Bindenfarbe mehr Beachtung zu schenken. Nur wenige Tiere hatten noch Probleme mit einem farbigen Hinterhalsgefieder und die Köpfe waren zumeist korrekt gerundet. Weiterhin muss auf eine noch bessere Rückenabdeckung in der Zucht geachtet werden, denn dieses Manko einer ungenügenden Rückendeckung führte hier bei einzelnen zu unteren Noten.
V – Jürgen Weichold, Ilmtal
Hv – hartmut Schramm, Lauba

Lediglich 3 Gelbe sind für eine Hauptsonderschau einfach zu wenig und konnten nicht den aktuellen Zuchtstand dokumentieren.

Thüringer  Brüster

96 Thüringer Brüstertauben wurden in allen fünf anerkannten Farbenschlägen von 15 Züchtern vorgestellt.

Mit typischen Figuren und breiter Brust überzeugten die meisten der vorgestellten
13 Braunen. Auch farblich gab es kaum etwas auszusetzen und so wurde nur bei wenigen Tieren eine korrektere Brustfarbe gefordert. Einige sollten aber weniger abducken und dafür eine elegantere Halsführung vorweisen. Ebenso wurde eine festere Rückendeckung und vereinzelt ein höherer Spitzkappensitz verlangt. Stark aufgellte Schnabelfarbe und offenes Nackengefieder wurde mit unteren Noten geahndet.
V +hv -  Jürgen Weichold, Ilmtal

Nur zwei der gezeigten 22 Gelben konnten die Wertnote sg nicht erreichen. Dies dokumentiert innerhalb dieses Farbenschlages einen hohen Zuchtstand, der anhand der vorgestellten Tiere ablesbar war. Zumeist zeichnete die Tiere  ein reines Mantelgefieder und gut ausgebildete Spitzkappen aus. Vereinzelt wurde die Kopffarbe angesprochen, die ab und an etwas gleichmäßiger sein sollte. Um eine gut Beurteilung zu erlangen ist natürlich auch ein gerade geputzter Brustschnitt erforderlich. Der Augenrand war zumeist gut abgedeckt und wirkte somit unauffällig. Einer korrekten Schnabelfarbe gilt es in Zukunft mehr Beachtung zu schenken. Diese darf keineswegs zu dunkel werden. Ein gebrochenes Auge gilt natürlich weiterhin als Ausschlussfehler und kann bei aufmerksamer Betrachtung schon zu Hause selektiert werden. Ebenso gilt es auf einen gut abgedeckten Rücken und ein insgesamt straffes Gefieder noch mehr Wert zu legen.
V – Herbert Weber, Nüdlingen
Hv – 2 mal – Jürgen Weichold

Das stärkste Kontingent wurde auch in diesem Jahr wieder von 33 Schwarzen gestellt. Erstaunlich, was gerade bei diesem Farbenschlag in den letzten Jahren züchterisch geleistet wurde. Sehr viele zeigten heuer ein völlig reines Mantelgefieder und verfügten dennoch über eine satte grünglänzende Farbe von Kopf bis Brust.. Lediglich figürlich könnte das ein oder andere Tier noch etwas zulegen und eine breitere Frontpartie aufweisen. Dann würde die Brustzeichnung noch viel besser zur Wirkung kommen. Auch der hoch angestrebte Spitzkappensitz muss weiterhin verbessert werden , denn bei einzelnen Tieren wurde dies offensichtlich. Gerade beim schwarzen Farbenschlag fällt ein heller oder grober Augenrand unangenehm auf. Bei einigen war dies der Fall und sie erhielten deshalb deutlichen Punktabzug.
V – 2 mal – Willi Becker, Hochstadt
Hv – Jürgen Weichold,  Willi Becker

Mit kräftigen Figuren und zumeist zarter blauer Farbe von Kopf bis Brust warben 24 Blaue für diesen Farbenschlag. Nur wenige mussten wegen brauner Schwungfarbe, absetzender Brustfarbe, offenen Nackenkamm oder abgebrochener Handschwingen mit unteren Noten nach Hause gehen. Ein gut abgedeckter und somit unauffälliger Augenrand war zu meist vorhanden. Auch hier muss verstärkt auf einen gut gezirkelten hohen Spitzkappensitz  geachtet werden. Altmeister K.W. Rosenbecker, Florstadt, war hier der große Sieger.  Tiere aus seiner Zucht erhielten 2 mal die Höchstnote und einmal hv.

Die blaufahlen Brüster finden einfach keine Mitstreiter. Auch diesmal zeigte uns wieder nur Dieter Heyder, Elxleben  4 Exemplare aus seiner Zucht. Dafür waren diese von beachtlicher Qualität und völlig zu recht wurde ein Alttäuber mit der Höchstnote prämiert.

Volieren

3 Volieren besetzt mit farbgrundigen Thüringer Farbentauben bereicherten diese
Hauptsonderschau und luden den Züchter ein, hier kurz zu verweilen. Des weiteren hatten die Lausitzer Zuchtfreunde eine Schauvoliere ,passend zur Rasse des Jahres mit fast allen anerkannten Farbenschlägen der Thüringer Schwalben im Zentrum der Halle plaziert. Sie war ein echter“ Hingucker“ und so manches Fachgespräch wurde hier unter Zuchtfreunden geführt.

Die glattfüßigen Thüringer Einfarbigen von Wolfgang Koch warben mit blaugrundigen Täubern und den dazugehörigen blauen Täubinnen für diese selten gezeigten Spezies. In Figur und Kopfwölbung waren sie recht ausgeglichen. Einzelne Täuber sollten eine deutlichere Wolkung zeigen, in den Binden zarter und ein klarer ausgeprägtes Noster vorweisen. Den blauen Täubinnen wünschte man eine elegantere Bindenführungund eine bessere Bindentrennung. Sg 95 Punkte waren ein Zugeständnis für diese Raritäten.

Typhafte Figuren und satte lackreiche Farbe mit sehr schönen Kopfschnitten waren den Thüringer Mönchen schwarz mit weißen Binden gegeben. Einzelne sollten eine festere Spitzkappe besitzen und die Binden könnten noch etwas schmaler erscheinen. Sie erzielten SG 95 Punkte.

Einen hervorragenden Gesamteindruck hinterließ die Voliere der braunen Brüster aus dem Stall des SV Vorsitzenden Jürgen Weichold. Kräftige Figuren und feine gleichmäßige Farbe von Kopf bis Brust gab es zu bestaunen. Hochgezirkelte Spitzkappen und zarte unauffällige Augenränder wurden gezeigt. Lediglich bei zwei Tieren sollte die Rückenabdeckung etwas fester aufliegen. Hv hierfür war der verdiente Lohn für die Zusammenstellung dieser Kollektion.

Freuen wir uns schon jetzt auf unsere Jubiläumsschau zum 100 jährigen Bestehen
unseres Sondervereines in der Heimat der Thüringer Farbentauben im nächsten Jahr in Leimbach bei Bad Salzungen in der thüringischen Rhön.

Eberhard Klüber
Zuchtwart für farbgrundige Thüringer Farbentauben