Sonderverein der Züchter Thüringer Farbentauben von 1910

Zuchtwartebericht Farbgrundig Nüdlingen

Hauptsonderschau der Thüringer Farbentauben

               am 07. und 08. Januar 2012  in Nüdlingen

Zur Hauptsonderschau der Züchter der Thüringer Farbentauben  trafen sich die Züchter im unterfränkischen Nüdlingen, ganz in der Nähe von Bad Kissingen gelegen. Der örtliche Kleintierzuchtverein Nüdlingen mit seinem emsigen 1. Vorsitzenden Rainer Wilm und die Gruppe Unterfranken im SV Thüringer Farbentauben zeichneten für die Durchführung dieser Hauptsonderschau verantwortlich. Die Aufnahmekapazität von 2200 Tauben war schon lange vor Meldeschluss erreicht. Doch Dank eines genialen Aufbaus durch den AL Rainer Wilm konnte die Meldezahl auf 2400 Thüringer Farbentauben nochmals gesteigert werden. Somit war die Halle restlos ausgebucht. Dennoch blieb auch dieses Jahr wieder ein kleiner Wermutstropfen,  denn ca. 400 gemeldete Tiere konnten trotz Erweiterung der oben beschriebenen Hallenkapazität nicht mehr angenommen werden. Wer dennoch Bedenken hatte, dass es beim Aussetzen der Tiere zu chaotischen Zuständen kommen könnte, wurde am Sonntag eines Besseren belehrt. Durch hervorragende Disziplin aller Züchter konnte das Aussetzen der Tiere ganz zügig abgewickelt werden und alle Tauben landeten auch wieder bei ihren Besitzern. Dem AL Rainer Wilm mit seinen fleißigen Helfern nochmals ganz herzlichen Dank für eine perfekt ausgerichtete Hauptsonderschau.

Farbgrundige   Thüringer Farbentauben

Thüringer  Einfarbige

Traditionell zum Auftakt bei den Farbgrundigen wurden 114 Einfarbige vorgestellt. Jeweils 33 Glattfüßige , 75 Belatschte , 3  Glattfüßige und 6 Belatschte jeweils mit Rundhaube waren zu bestaunen. Sie wurden von den  SR Hermann Josef Blum und Michael Wolny bewertet.

Verbessert gegenüber dem Vorjahr präsentierten sich unter den 33 Glattfüßigen die 6 Hellgrundigen mit zum Teil schön ausgeprägten Nostern und übereinstimmender Binden- und Nosterfarbe. Auf bessere Bindentrennung und eine länger ausgebildete zweite Binde gilt es zu achten. Auch ein gut gerundeter Kopf, ein leuchtendes Auge und eine durchgefärbte Schwanzbinde sollte angestrebt werden. Das mit hv herausgestellte Tier aus der Zucht von Gustav Wehner, Strahlungen sollte lediglich eine etwas längere 2. Binde aufweisen.

Von den 10 silbernen Täubinnen erzielten solche mit grauer Bindenfarbe, matter glanzloser Nosterfarbe und schlechter Rückenabdeckung natürlich untere Bewertungen. Ausgeglichener in Figur und Grundfarbe zeigten sich dagegen die 6 blaugrundigen Täuber und die dazugehörigen 8 blauen Täubinnen. Bei den Täubern gilt es auf eine klare Wolkung und eine schöne Kopfwölbung und bei den Täubinnen auf eine gute Bindentrennung und einen eleganten Bindenverlauf  zu achten. Eine junge blaue Täubin aus dem Schlag von Wilfried Ulrich, Schöneck kam dem Ideal schon sehr nahe. Sie erzielte die Höchstnote und wurde zudem mit dem Förderband des SV ausgezeichnet.

Die 3 glattfüßigen und 6 belatschten mit Rundhaube kamen alle aus der Zucht von Richard Hausmann, Gerhardshofen und wussten in Punkto Figur und Haubenaufbau zu überzeugen. An einer deutlicheren Rosettenausprägung und einem strafferen Haubengefieder muss noch gearbeitet werden. Sie wurden im hellgrundigen Farbenschlag und den dazugehörigen silbernen Täubinnen vorgestellt.

Über einen festen Züchterkreis verfügen momentan die belatschten Thüringer Einfarbigen. 75 Tauben in allen anerkannten Farbspielen wurden von 8 Züchtern diesmal in Nüdlingen präsentiert.  9 Hellgrundige gefielen mit kräftigen Figuren, gut überbauten Fußwerk und zumeist schön abgegrenzten Nostern und kamen alle zur Note sg und besser. Wünsche gab es bezüglich einer eleganteren und manchmal noch deutlicher ausgeprägten Bindenführung. Auf eine gut durchgefärbte und scharf begrenzte Schwanzbinde wurde ebenfalls verwiesen.

HV – Stefan Haftendorn , Lebien

Mit typischer Feldtaubenform, zumeist gleichmäßiger Grundfarbe und schönen leuchtenden Nostern waren 10 silberne Täubinnen zum Wettbewerb angetreten. Hier gilt es auf eine satte Schwingenfarbe und eine elegante Bindenführung zu achten, wobei diesmal die Bindenfarbe an sich bei allen korrekt (ohne Rost) war. Auch das Fußwerk sollte bei einzelnen noch etwas besser überbaut sein.

HV – 2x Günther Brehm, Göttelhöf + Stefan Haftendorn

7 gelbgrundige Täuber aus vier Zuchten vermittelten kompakte Figuren, feine Nosterfarbe und zumeist korrekte Deckenzeichnung. Es gilt weiterhin einer zarteren Schwingen- und Schwanzbindenzeichnung mehr Beachtung zu schenken. Ebenso sollten ein fester Schwanzaufbau und eine gute Rückenabdeckung in der Zucht mehr Beachtung finden. Große Klasse waren die beiden Täuber aus der Zucht von Dr. Hartmut Blaufuß, Leimbach, die mit der Höchstnote und mit HV herausgestellt wurden.

Durchweg mit Sg – Benotungen wurden 6 gelerchte Täubinnen bedacht. Figürlich bereiten sie kaum Probleme und auch die Nosterzeichnung und die Fußbefiederung waren zumeist gegeben. Kritik gab es bezüglich einer gleichmäßigeren Lerchungsverteilung, einer satteren Schwingenfarbe und vereinzelt wurde die Bindenfarbe reiner eingefordert. Den Ehrenpreis erhielt eine alte Täubin aus der Zucht von Günther Krause, Tharthun.

Die meisten der 22 Blaugrundigen zeigten typhafte Figuren mit gut gerundeten Köpfen und ein gepflegtes, schön überbautes Fußwerk. Auch die geforderte gleichmäßige Wolkung und die Schwingenzeichnung war bei den meisten Tieren korrekt ausgebildet. Die Durchfärbung der Nostermitte und der Schwanzbindenmitte ist dagegen noch nicht bei allen vorhanden. Einzelne mit zu harter oder gar rostiger Bindenausprägung wurden korrekterweise zurückgestuft. Ebenso führte unvollständiges Schwanzgefieder, zu loser Schwanzaufbau, umlaufendes Noster bis in den Nacken hinein oder gar Augenfehler zu niedrigen Noten. Solche Dinge können im Vorfeld durch den Züchter bei einer intensiveren Betrachtung seiner Tiere vermieden werden.

Stefan Haftendorn war in diesem Farbschlag der große Sieger. 2 mal die Höchstnote und 2x HV erzielten Tauben aus seinem Stall.

Mit zumeist zarter gleichmäßiger Deckenfarbe, kräftigen Figuren und der korrekt geforderten Augenfarbe warteten 17 blaue Täubinnen auf. Einigen wenigen wurde die zu knappe und nicht gepflegte Fußbefiederung zum Verhängnis. In der Kritik des PR stand oftmals die Bindenführung. Die Binden selbst sollten bei einigen noch schmaler verlaufen und dieselben besser getrennt erscheinen. Auch einer guten Kopfwölbung muss mehr Beachtung geschenkt werden. Weiterhin muss auf ein gut durchgefärbtes Schwanzgefieder geachtet werden.

HV – Stefan Haftendorn

Eine einzelne Blaugehämmerte verkörperte typischen Farbentaubentyp und zeigte ein feines ausgeprägtes Noster sowie schön gepflegtes Fußwerk. Kleine Wünsche bestanden in der Hämmerungsverteilung sowie einer gewölbteren Kopfpartie.

Mit korrekter Eulenzeichnung, wuchtigen Figuren und gut überbauten Fußwerk überzeugten 3 Eulige aus dem Stall von Thomas Oberkersch. Ein alter Täuber wurde mit HV herausgestellt und sollte lediglich eine noch etwas leuchtendere Augenfarbe aufweisen.

 

Thüringer  Goldkäfer

Wo sind sie geblieben ? So könnte die Überschrift für den Auftrieb bei den Goldkäfertauben zur HSS in Nüdlingen lauten. Lediglich 4 glattköpfige Tiere aus zwei Zuchten fanden den Weg nach Unterfranken, wo doch das Stammland Thüringen direkt vor der Haustüre liegt. Schade, standen doch zur VDT Schau in Leipzig immerhin eine recht große Anzahl. Die hier gezeigten Goldkäfer hatten kräftige Körperformen, satte schwarze Grundfarbe mit reichlich Grünglanz sowie zumeist eine gleichmäßige braune Schildfarbe mit fester Schildfeder. Wünsche gab es bezüglich der Finkenzeichnung, die durchgehender und besser abgerundet gefordert wurde. Auch auf einen gut abgedeckten und zarten, dunklen Augenrand wurde verwiesen.

HV – Uwe Hünel, Mildenau- Arnsfeld

 

Thüringer  Weißschwanz

Der Auftrieb von 231 Thüringer Weißschwänzen in 17 Farbenschlägen sagt über die Beliebtheit dieser Rasse schon einiges aus. Damit stellten sie auch in diesem Jahr wieder das größte Kontingent unter den farbgrundigen Thüringern. Das Gros wurde auch heute wieder von den Lackfarben gestellt. 67 Rote, 33 Gelbe und 30 Schwarze waren die stärksten Gruppierungen im Ranking der Weißschwänze. Die 30 Schwarzen waren zumeist mit satter lackreicher Farbe in Decke, Keil und Bauch ausgestattet. Auch die Kopfformen der meisten vorgestellten Tauben waren gut gerundet und nur einige wenige wurden wegen einer „Platte“ zurückgestuft. Insbesondere bei einigen Täubinnen wünschte man etwas mehr Stirnvolumen, denn ein spitzes Gesicht passt ganz einfach nicht zu einem edlen Weißschwanz. Tiere mit unvollständigem Keil- und Schwanzgefieder, aufgehellten Handschwung oder verputzter Schnippe wurden mit Noten im unteren Bereich bedacht.

V – Peter Müller, Sigmaringendorf; Roland  Marr, Viernau

HV – Willi Becker, Hochstadt; Gottfried Schreiter, Großrückerswalde 2 mal

Ihren züchterischen Hochstand dokumentierten die von 7 Züchtern vorgestellten 67 Roten recht eindrucksvoll. Feine kräftige Figuren mit voller Brust und eine satte glanzreiche Deckenfarbe war bei fast allen Tauben vorhanden. Auch gab es kaum Beanstandungen an den Kopfformen, die zumeist gut gerundet waren und ihren höchste Punkt über dem Auge hatten. Ein unauffälliger und gut abgedeckter Augenrand bereitet auch hier kaum noch Probleme, dieser hellt lediglich bei einigen älteren Tieren etwas auf, welches aber in diesem Fall durchaus zu tolerieren ist. Abgestuft wurde zumeist an der Bauchfarbe und der Schwingenfarbe. Nur vereinzelt wurde eine festere Feder im Bereich der Bindengegend eingefordert. Fehlende lange Keilfedern, verputzte Schnippen sowie unvollständiges Stoßgefieder wurde selbstverständlich auch hier bestraft.

Zwei V Benotungen bei den Täubern errang Michael Faust, Neu – Anspach undebenso wurden zwei Täubinnen aus der Zucht von Matthias Hauck, Jüchsen mit der Höchstnote herausgestellt.

HV – 2 x Michael Faust; Matthias Hauck; Helmut Eull, Homberg; Dieter Schmitt, Höchberg; Armin Schäfer, Büdingen 2 mal

Mit typischen Figuren und gut gewölbten Köpfen wussten die meisten der 33 Gelben zu überzeugen. Auch eine gleichmäßige Deckenfarbe war den meisten Vertreten gegeben. In der Kritik des PR stand vermehrt die Bauchfarbe, die oftmals noch lackreicher sein sollte, die Schwingenfarbe, welche besser durchgefärbt gewünscht wurde und im Bindenbereich wurde eine straffere Feder eingefordert. Auch das Auge sollte bei einzelnen noch intensiver orangerot sein und vereinzelt muss die Schnippe etwas vorsichtiger geputzt werden, so dass hier kein Loch entsteht. Der große Sieger bei diesem Farbenschlag war Michael Faust, der zweimal die Höchstnote und noch zwei hv - Bewertungen für Tiere aus seinem Stall zugesprochen bekam.

Ein recht einheitliches Bild lieferten 17 Kupferne ab. Figürlich reichen sie nicht ganz an die vorher aufgeführten Farbenschläge heran. Fast alle zeigten jedoch die geforderte satte schwarze Grundfarbe mit reichlich Grünlack in Bauch und Keil. Die Schnippen waren zumeist recht ordentlich ausgebildet und korrekt geputzt. Weiterhin muss an einer gleichmäßigen Verteilung der Pfeilspitzzeichnung gearbeitet werden. Auch die Kopfform,  insbesondere bei den Täubinnen , gilt es noch zu verbessern. Einzelne zeigten ein recht spitzes Gesicht und einen zu flachen Scheitel. Schilfige Keilfedern, grober heller Augenrand oder gar hängende Ortfedern führten natürlich zu erheblichen Punktabzügen.

Die Spitzentiere (2mal die Höchstnote + 2 mal HV) kamen alle aus dem Schlag von Matthias Hauck.

Mit einheitlichen kräftigen Figuren, gut ausgebildeten Schnippenformen und einer korrekten Kopfrundung waren fast alle der 12 Blauen ohne Binden und die 6 Blaufahlen ohne Binden ausgestattet. Auch die Deckenfarbe war bei vielen recht gleichmäßig vorhanden. Einzelne sollten in der Bauchfarbe weniger stark absetzen und im Schwung satter erscheinen. Auf eine leuchtendere Augenfarbe gilt es weiterhin zu achten.

Ein junger blauer Täuber aus der Zucht von Roland Erkenbrecher, Grabfeld wurde mit HV herausgestellt.

6 Blaugehämmerte und 5 Blaufahlgehämmerte alle aus dem Stall von Matthias Hauck zeigten typhafte Figuren, eine ordentliche Grundfarbe und schön ausgeformte Schnippen. Vereinzelt wurde die Hämmerungsverteilung aufgelockerter und Hämmerung selbst dreieckiger gefordert. Auch an einer schönen Kopfrundung gilt es noch zu feilen. Eine junge blaugehämmerte Täubin wurde mit HV prämiert und sollte lediglich eine festere Rückendeckung aufweisen.

Eine feine Kollektion von 8 Schwarzen mit weißen Binden schloss sich an. Sie verfügten alle über eine satte und mit viel Grünglanz ausgestattete Grundfarbe, eine schöne Schnippenausbildung und über eine gute Kopfrundung. Naturgemäß standen hier die Binden in der Kritik. Diese könnten oftmals weniger zackig verlaufen und insbesondere dürfte die 2. Binde noch etwas länger ausgebildet sein. Auf einen zarten und gut abgedeckten Augenrand gilt es weiterhin zu achten.

V + HV errangen Tiere aus der Zucht von Gottfried Schreiter.

Mit beachtlichen Figuren, prima Schnippenausbildung und reinen Binden konnten die 5 Blauen mit weißen Binden und die 7 Blaufahlen mit weißen Binden gefallen. Es gilt weiterhin auf einen schmalen Bindensaum  und gerade bei den Blaufahlen auf eine noch gleichmäßigere Deckenfarbe hin zu züchten. Ein junger Blauer mit weißen Binden aus der Zucht von Karsten Reich, Kraftsdorf erzielte die Höchstnote und ein Blaufahler von Walter Specht, Urnshausen wurde mit HV prämiert.

Die  4 Schwarzweißgeschuppten aus der Zucht von Horst Jende, Gersdorf überzeugten mit kräftigen Figuren und einer lackreichen Grundfarbe. Die Schuppungsverteilung muss aber noch regelmäßiger und das Schuppungsweiß noch reiner werden. Auch gilt es hier auf eine gute Kopfwölbung zu achten.

Eine bessere Dreiecksschuppung und eine gleichmäßigere Verteilung derselbigen wurde bei den 2 Blauweißgeschuppten und 4 Blaufahlweißgeschuppten hingewiesen. Ebenso sollte ein reines Schuppungsweiß und ein zarter scharfer Schuppungssaum vorhanden sein. Ein kräftiger Körper und eine gleichmäßige Grundfarbe war bei fast allen vorhanden. Ein junger blaufahlweißgeschuppter Täuber aus dem Stall von Horst Jende erhielt die Note HV.

Erfreulich war das Meldeergebnis von 15 Blauen mit bronzenen Binden von drei Züchtern. Sie zeigten einen kräftigen Typ und zumeist eine gleichmäßige Grundfarbe. Auch die Schnippen waren oftmals schön ausgeformt. Die bronzene Bindenfarbe wurden vereinzelt leuchtender gefordert und die Kopfwölbung noch besser gerundet verlangt.

Mit jeweils 2 HV – Bewertungen wurden Tiere aus der Zucht von Olaf Hartleib, Breitenholz herausgestellt.

Ein beeindruckendes Zeichnungsbild boten die 8 blaubronzegeschuppten Weißschwänze. Sie gefielen mit typischen Figuren, ordentlicher Grundfarbe und korrekter Dreiecksschuppung, die manchmal noch etwas leuchtender sein sollte. Auch der breite Schuppungssaum bei einigen muss noch zarter werden. Eine alte Täubin aus dem Hause Hauck kam zur Höchstnote.

Den Abschluss bildeten 2 Blaufahlsuhlfuhrgeschuppte. Sie wirkten figürlich  noch recht grob und konnten ihre Herkunft kaum verleugnen. Schuppungsverteilung und die Schuppungsfarbe nebst Grundfarbe konnten aber überzeugen.

 

Thüringer  Mäuser

114 Thüringer Mäusertauben in insgesamt 14 Farbenschlägen bedeuten ein durchschnittlich bis gutes Meldeergebnis. Wiederum stellte der gelbe Farbenschlag mit 41 Einzeltieren das größte Kontingent gefolgt von 20 Roten und 19 schwarzen Tieren. Unter den 19 Schwarzen lediglich zwei Tiere wegen unvollzähligen Schwingen oder unvollständigem Keilgefieder mit unteren Noten. Sie waren figürlich recht ausgeglichen, hatten zumeist satte lackreiche Farbe in Decke und Bauch und verfügten über volle und hochsitzende Hauben mit deutlich ausgeprägten Rosetten. Kleine Wünsche gab es bezüglich eines geraden Rückenschnittverlauf und das Nackengefieder sollte bei einigen noch straffer erscheinen.

V – Bernd Herbold, Homberg,  HV – Manfred Bielert + Heinrich Kornmann

Auf einen glatteren Bindenverlauf, volle geschlossene Hauben und eine sattere Bauchfarbe wurde bei den beiden Schwarzgestarten aus dem Schlag von Michael Wolny verwiesen, die ansonsten voll überzeugten und beide die Note sg erhielten.

Mit lackreicher Deckenfarbe und kräftigen Formen warteten die meisten der 20 vorgestellten Roten auf. Zu Abstufungen führte die Bauch- und Schwingenfarbe, die zumeist noch satter durchgefärbt verlangt wurde. Weiterhin gilt es auf eine feste Feder in der Bindengegend zu achten und auch das Nackengefieder sollte noch straffer sein und somit geschlossener erscheinen.

V – Daniel Rist, Usingen HV – Bernd Herbold

Sechs Züchter stellten 41 Gelbe mit typischen Figuren und zumeist gleich-mäßiger Deckenfarbe vor. Auch in den Kopfpunkten beeindruckten die Spitzentiere mit vollen wuchtigen Hauben, korrekter Kopfzeichnung und klar ausgeprägten Rosetten und sind damit den Schwarzen schon mehr als ebenbürtig. Auch hier muss auf eine festere Feder im Bindenbereich und ein besser geschlossenes Nackengefieder hingezüchtet werden. Absetzende Schwingenfarbe und unvollständiges Keil- und Stoßgefieder wurde mit unteren Bewertungen bedacht.

Die Spitzentiere kamen alle aus der Zucht von Daniel Rist und wurden mit der Höchstnote und viermal HV prämiert.

Mit zarter gleichmäßiger Oberfarbe und zumeist hochsitzenden federreichen Hauben überzeugten die meisten der 12 vorgestellten Blauen mit Binden. Bei einzelnen sollten die Binden schmaler verlaufen und diese auch besser getrennt sein. Auch auf einen korrekten Kopfschnitt, der im Idealfall mitten durchs Auge verlaufen soll, muss mehr geachtet werden .Hier verlief dieser schon bei einigen recht tief unter dem Auge. Toll präsentierten sich die beiden mit HV herausgestellten Tiere von Manfred Bielert und Bernd Herbold, denen wegen minimaler Wünsche die Höchstnote versagt blieb.

Zwei Blaue ohne Binden und 2 Blaue mit weißen Binden bereicherten die Palette der „Mäuserparade“ . Mit kleinen Wünschen nach geraden verlaufenden Rückenschnitt, geschlossenerem Haubengefieder und reineren und glatteren Binden kamen alle zur Note sg.

Die beiden Gelbfahlen von Altmeister Hans Wöhl wussten mit kräftigen Figuren, hohen Haubenaufbau und korrekter Kopfzeichnung zu überzeugen. Die Deckenfarbe muss natürlich noch reiner werden und auch hier gilt es ein festes Nackengefieder anzustreben.

Eine etwas gleichmäßigere Deckenfarbe und ein besserer Haubenschluss wurde bei den 7 Blaufahlen vereinzelt eingefordert. Sie verfügten über eine typische Kopfzeichnung, kräftige Figuren und klar ausgeprägte Rosetten. Eine festere Rückenabdeckung wurde durch den SR vereinzelt angemahnt.

HV – Karsten Reich, Kraftsdorf

Eine einzelne Blaugehämmerte konnte wegen ihrer rostigen Bindenfarbe keine sg Bewertung mehr erhalten.

Den Abschluss bildeten 5 Blaufahlgehämmerte mit feinen Kopfpunkten, kräftigen Körperformen und schönen Kopfschnitten. Die Wünsche lagen in einer gleichmäßigen Hämmerungsverteilung sowie einer schärfern Dreieckshämmerung. Sehr fein der junge Täuber aus der Zucht von Herbold, der mit HV herausgestellt wurde.

 

Thüringer  Weißkopf

Nach dem Rekordmeldeergebnis aus dem Vorjahr von 136 Thüringer Weißköpfen wurden in diesem Jahr lediglich 50 Einzeltiere von sieben Ausstellern in elf Farbenschlägen vorgestellt. Zieht man die 4 Leerkäfige eines Ausstellers noch ab so bleibt eine bescheidene Anzahl von nur noch 46 Tieren übrig. Diese präsentierten sich jedoch von zumeist beeindruckender Qualität. Lediglich zwei „Köpfe“ wurden wegen geringfügiger Zeichnungsfehler mit der Note gut bedacht. Alle anderen dagegen erzielten sg und besser. Dies zeugt von einer hohen Qualität innerhalb dieser Rasse.

Mit satter Farbe in Decke und Bauch und dazu reichlich Grünglanz waren die 13 Schwarzen ausgestattet. Sie bereiten figürlich fast keinerlei Probleme und auch der volle Haubenaufbau mit deutlich ausgeprägten Rosetten war zumeist vorhanden. Auf eine noch sattere Schwingenfarbe und einen besser geröteten Augenrand, der dann aber auch schön schmal ausgeprägt sein sollte, wurde hingewiesen.

Ein feiner junger Täuber aus dem Stall von Roland Marr, Viernau erzielte in dieser Kollektion die Höchstnote.

Die 12 Roten und 10 Gelben überzeugten ausnahmslos mit typhaften Figuren, zumeist lackstarker Deckenfarbe und voller geschlossener Haubenbildung. Auch die Kopfschnitte waren überwiegend harmonisch vorhanden. Im Wunschbereich lagen die Forderung nach einer noch lackreicheren Bauchfarbe, einer festeren Rückenabdeckung und vereinzelt sollte das Fußwerk etwas besser überbaut sein. Weiterhin muss auf eine feste Feder in der Bindengegend geachtet werden.

Eine alte rote Täubin von Holkmar Traxdorf, Flurstedt gelangte zur Höchstnote. HV – Klaus Lindner, Auerbach rot, Holkmar Traxdorf, 2 mal auf gelb

In kleinen Gruppen( insgesamt 19 Tauben) stellte uns Holkmar Traxdorf die Farbenschläge Blau mit und ohne Binden, Blaufahl mit und ohne Binden, Rot- und Gelbfahle sowie Blau- und Blaufahlgehämmerte in überzeugender Qualität vor. Der verdiente Lohn für diese Präsentation war die Höchstnote für eine feine gelbfahle Täubin und nochmals 4 HV Bewertungen waren eine beeindruckende Bilanz.

 

 Thüringer  Weißlatz

Mit einem durchschnittlichen Meldeergebnis von 145 Einzeltieren beteiligten sich die Züchter der Thüringer Weißlätze an dieser Hauptsonderschau. Die Schwarzen stellten wiederum das größte Kontingent mit 29, gefolgt von den Blauen mit schwarzen Binden (27),den Gelbfahlen mit 19 und den Blaufahlen mit 18 Einzeltieren.

Mit kräftigen Körperformen und lackreicher Deckenfarbe mit reichlich Grünlack ausgestattet warteten die meisten der 29 Schwarzen auf. Wer hier schon Defizite aufwies hatte in diesem Feld von vornherein keinerlei Chancen und wurde korrekterweise zurückgestuft. Zumeist war ebenso ein schön ausgeformter Latz und ein voller und geschlossener Haubenaufbau vorhanden. Vereinzelt wurde ein etwas höherer und gleichmäßiger Rosettensitz sowie eine bessere Zehenbedeckung eingefordert. Nur einige wenige mit stark versetzten Rosetten, ungenügender Rückenabdeckung und zu lockerem Nackengefieder. Diese wurden mit Punktabzügen bestraft. Weiterhin gilt es auf eine gut durchgefärbte Schwingenfarbe zu achten.

V – Eberhard Klüber, Tann(Rhön); Herm. Josef Blum, Dermbach

HV - jeweils 2 mal Eberhard Klüber, Herm. Josef Blum

Die 15 vorgestellten Roten überzeugten fast alle mit lackreicher Deckenfarbe, guter Latzausformung und schön ausgebildeten Hauben mit klaren Rosetten. Weiterhin muss an einer gut durchgefärbten Bauchfarbe und bei einzelnen an einer noch satteren Schwingenfarbe gearbeitet werden. Mit der Höchstnote wurde eine junge Täubin aus dem Stall von Edmund Schmidt, Verden ausgezeichnet. Mit ordentlichen Lätzen, schöner Haubenbildung und durchweg sehr guter Zehenbedeckung warteten die 14 Gelben aus vier Zuchten auf. Auch hier gilt es weiterhin in der Zucht auf eine satte Schwingen- und Bauchfarbe zu achten aber ebenso auf eine korrekte Durchfärbung der Geierfedern, die nicht bei allen an zutreffen war.

V + 3 mal HV Eberhard Klüber

Der Auftrieb von 27 Blauen mit schwarzen Binden zur HSS war erfreulich, aber auch dieses Jahr wurden wieder eine ganze Reihe an Wünschen in diesem Farbenschlag vermerkt. Einzelne müssten farblich auf der Decke gleichmäßiger sein und zudem stellt die Bindenführung ein großes Problem dar. Diese ist häufig zu breit und zackig angelegt, so dass natürlich auch von einer korrekten Bindentrennung keine Rede sein kann. Kommen dann noch Augenfehler hinzu geht die Bewertung natürlich gleich ganz in den Keller. Zu gefallen wussten die meisten mit schön geformten Lätzen und einer korrekten Haubenbildung mit deutlicher Rosettenausprägung. Auf ein gut überbautes Fußwerk muss aber auch in diesem Farbenschlag Wert gelegt werden.

Hv – Edmund Schmidt, Lutz Quer, Schönebeck

Mit überaus kräftigen Körperformen, gut ausgebildeten Hauben und tiefen Rückenschnitten begeisterten 8 Blaue ohne Binden aus der Zucht von Ede Schmidt. Einzelne sollten in der Bindengegend farblich etwas reiner sein und auf eine gute Durchfärbung der Geierfedern gilt es in Zucht auch hier zu achten. Fein die durchweg dicht überbaute Zehenbedeckung bei allen gezeigten Tieren. Eine junge Täubin erhielt neben der Höchstnote noch das begehrte SV –Band.

Unter den 18 Blaufahlen mit dunklen Binden waren einige Vertreter, die wegen ihrer kleinen Latzausprägung zu Recht mit empfindlichen Punktabzügen belegt wurden. Auf eine breite Brustpartie gehört eben auch ein schöner breiter Latz und nicht nur ein kleines „Lätzchen“. Die Bindenführung ist auch in diesem   Farbenschlag noch verbesserungswürdig und sollte oftmals schmaler verlaufen. Es muss zudem auf eine gleichmäßigere Deckenfarbe bei den Täubern hingezüchtet werden. Diese war bei einzelnen einfach zu wolkig . In Punkto Haubenfülle und Rosettenbildung konnten die meisten überzeugen und auch die Fußbefiederung war zumeist gut und geschlossen überbaut und somit in Ordnung. E

in alter Täuber aus der Zucht von Jörg Heydenreich, Angern wurde mit Hv herausgestellt.

Schade das sich für den rotfahlen Farbenschlag nur einige wenige Züchter interessieren. Die hier vorgestellten 6 Rotfahlen begeisterten mit  kräftigen Formen, zeigten zumeist eine gute Latzausformung und schöne Kopfpunkte. Etwas schmalere Bindenführung und eine noch reinere Deckenfarbe wurde unter der Rubrik Wünsche vermerkt. Eine junger Täuber von Gerhard Baumgart, Andisleben, wurde mit HV prämiert.

Eine tolle Werbung für den gelbfahlen Farbenschlag lieferten 19 Einzeltiere aus fünf Zuchten mit zumeist kräftigen Figuren mit breiter Brust und gut ausgebildeten Lätzen. Nur ganz wenige von ihnen konnten wegen versetzter Rosetten oder einer schlechten Rückenabdeckung die Note sg nicht erreichen. Weiterhin muss aber auch hier noch einer eleganteren Bindenführung (schmaler und besser getrennt) und an einer satten gelben Bindenfarbe gearbeitet werden. Auch die korrekte Halsfarbe, die weniger „grau“ und stattdessen einen satteren Gelbton aufweisen sollte, gilt es nicht zu vernachlässigen.

Die Höchstnote und Championtitel wurde auf eine perfekte junge Täubin aus dem Stall von Heinz-Jörg Hausemann, Zella-Mehlis vergeben.

HV – H.J. Hausemann + Gerhard Baumgart.

Den beiden Blaugehämmerten und 2 Blaufahlgehämmerten wünschte man eine gleichmäßigere Hämmerungsverteilung sowie freistehendere Hauben. Auch auf eine gut überbaute Fußbefiederung gilt es zu achten.

HV – Sven Mühl, Bachhaupten, blaufahlgehämmert

Drei Rotfahlgehämmerte und 2 Gelbfahlgehämmerte zum Abschluss zeigten eine reichlich volle Hämmerung und sollten im Rosettensitz noch gleichmäßiger sein sowie ein strafferes Hinterhalsgefieder aufweisen. Was Haubenhöhe und Latzgröße anbelangt konnten sie gefallen.

 

Thüringer  Mönchtaube

Immerhin 56 Mönche wurden von neun Ausstellern dieses Jahr vorgestellt. Diese gliederten sich in 15 Glattköpfige und 41 Spitzkappige auf.

Von zwei glattköpfigen Schwarzen konnte nur einer zur Note sg gelangen, das zweite Tier wurde wegen zu wenig vorhandenen Schwanzfedern abgestuft. Fein in Form mit lackreicher Farbe dagegen der einzelne Schwarze mit weißen Binden, der auch mit einer schönen Bindenführung zu überzeugen wusste.

Die 5 Blauweißgeschuppten bewegten sich mit kräftigen Körperformen und korrekter Kopfzeichnung durchweg im sg Bereich. Schuppung aufgelockerter und ein zarter Schuppungssaum wurde eingefordert. Sehr ausgeglichen in Form und Kopfzeichnung präsentierten sich 7 Blaue mit weißen Binden die zumeist auch über eine gleichmäßige Deckenfarbe verfügten. An Wünschen wurde notiert: Bauchfarbe satter durchgefärbt, Bindensaum schmaler und auf glattere Binden züchten.

Ein junger Täuber aus dem Stall von Thomsen Einjer aus Dänemark wurde mit HV herausgestellt.

Mit durchweg lackreicher Decken- und Bauchfarbe und typhaften Figuren  wurden 12 Schwarze mit Spitzkappe von 4 Züchtern gezeigt. Weiterhin gilt es auf einen guten Nackenkammschluss und eine hochgezirkelte Spitzkappe zu achten.

Ein feiner junger Täuber aus der Zucht von Herbert Dörr, Homberg/Efze erhielt zu recht die Höchstnote und sicherte sich zudem noch den Championtitel.

HV – Maik Neumann, Schönbrunn

2 spitzkappige Rote und 2 Gelbe bereicherten die Palette der Mönche und sagten mit ordentlicher Grundfarbe und korrekter Kopfzeichnung zu. Auch hier sollte der Nackenkamm aber noch besser geschlossen sein und die Spitzkappen etwas höher gezirkelter erscheinen. Einer einzelnen Gelbfahlen wurde der tiefe Spitzkappensitz und das unvollständige Stoßgefieder zum Verhängnis. Mit kräftigen Körperformen, satter lackreicher Farbe in Decke und zumeist auch im Bauchbereich sowie prima ausgebildeten Spitzkappen warteten 20 spitzkappige Schwarze mit weißen Binden aus sechs Zuchten auf. Hauptaugenmerk bleibt weiterhin das Anzüchten einer länger verlaufenden 2. Binde . Auch einem gut geschlossen Nackenkamm und einer deutlicheren Stirn muss in der Zucht noch mehr Beachtung geschenkt werden. Erfreulich. dass die meisten der vorgestellten Tauben schon über einen roten Augenrand verfügen, welcher freilich vereinzelt etwas schmaler und somit zarter ausfallen könnte.

An die Spitze dieser schönen Kollektion wurde ein alter Täuber von der ZG Blum aus Dermbach gestellt, der absolut verdient zur Höchstnote gelangte.

HV – ZG Blum; Gerhard Mählmann, Gadebusch.

Den Abschluss bildeten 4 spitzkappige Schwarzweißgeschuppte die mit lackreicher Farbe und korrekter Kopfzeichnung zu gefallen wussten. Auch ein hoher Spitzkappensitz und ein deutlicher Schnabel-Stirnwinkel war zumeist vorhanden. Sie sollten jedoch in der Schuppungsverteilung noch gleichmäßiger erscheinen und auch einen rötlichen Augenrand gilt es hier noch anzuzüchten.

HV – Jürgen  Weichhold, Großhettstedt

 

Thüringer  Mondtaube

Mit dem Meldeergebnis von 33 Thüringer Mondtauben konnte man durchaus zufrieden sein. 13 Braune und 20 Gelbe vermittelten einen guten Einblick des aktuellen Zuchtstandes. In den nächsten Jahren sollte jedoch die Schnabelfarbe etwas mehr Beachtung finden, nämlich wie im Standard gefordert fleisch- bis hellhornfarbig bei den Gelben und hornfarbig bei den Braunen. Dies wird jedoch zunächst einmal in der Rubrik „Wünsche“ vermerkt. Kräftige Figuren und zumeist korrekte Grundfarbe war bei den 13 Braunen anzutreffen. Auch die gut gewölbten Kopfformen wurden fast ausnahmslos gezeigt. Defizite bestehen zum Teil in einer besseren Durchfärbung des Mondes in der Mitte und an einer übereinstimmenden Mond- und Bindenfarbe gilt es weiterhin zu arbeiten. Die Binden selbst könnten vereinzelt glatter und somit eleganter verlaufen und besonders gilt es eine länger verlaufende 2. Binde anzuzüchten. Diese Kriterien waren nur bei sehr wenigen Vertretern gut  ausgeprägt.

Mit der Höchstnote und dem Nüdlinger Band wurde eine alte Täubin aus der Zucht von Jürgen Weichhold herausgestellt.

Figürlich bereiten die 20 vorgestellten Gelben ebenfalls kaum Probleme und erfreulicherweise errangen alle Tauben die Wertnote sg und besser. Auch hier muss auf eine einheitliche Mond- und Bindenfarbe noch mehr Wert gelegt werden und ebenso gilt es auf ein strafferes Hinterhalsgefieder zu achten. Analoge Wünsche zum Bindenverlauf wie bei den Braunen wurden auch hier festgestellt. Bei beiden Farbenschlägen gilt es auf eine feste Rückenabdeckung zu achten. Diese war bei allen Tieren nicht immer gegeben.

Die Höchstnote errang ein junger Täuber von Matthias Apfel, Bad Liebenstein.

 

Thüringer  Brüster

Den Abschluss in der Parade der farbgrundigen Thüringer  bilden wie immer die Brüstertauben. Mit einem Auftrieb von 76 Einzeltieren in vier Farbenschlägen wurde insgesamt ein ordentliches Meldeergebnis erzielt. Schade, dass die gemeldeten 6 Blaufahlen aus einer Zucht zu Hause geblieben waren. Die Bewertung wurde von SR Horst Jende vorgenommen. Im hohen sg Bereich und besser benotet lagen die 11 gezeigten Braunen.Sie wussten mit kräftigen Körpern zu überzeugen und zumeist war auch die geforderte Farbe von Kopf bis Brust korrekt vorhanden. Die Wünsche bezogen sich zumeist auf einen besser geschlossenen Nackenkamm, eine noch höher gezirkelte Spitzkappe und einen unauffälligeren Augenrand.

V + HV -  Jürgen  Weichhold

 

Mit zumeist reinen Mantelgefieder und kräftigen Figuren wurden 20 Gelbe von vier Züchtern vorgestellt. Eine Klasse Kollektion! Sie zeigten zumeist eine gleichmäßige Hals- und Brustfarbe und einen hohen Spitzkappensitz. Auch hier gilt es auf ein besser geschlossenes Nackengefieder und eine gleichmäßigere Kopffarbe, die weniger meliert sein sollte, zu achten. Einzelne sollten jedoch einen noch besser abgedeckten Augenrand aufweisen.

Die Note vorzüglich erreichte eine junge Täubin von Jürgen Weichhold.

HV – 2 mal Herbert Weber, Nüdlingen, Jürgen Weichhold, 3 mal

Satte Farbe mit zumeist reichlich Grünglanz von Kopf bis Brust sowie ein reines Mantelgefieder wurde von der Mehrheit der 16 Schwarzen eindrucksvoll demonstriert . Auch war bei den Spitzentieren eine hochsitzende Spitzkappe mit gut geschlossenem Nackenkamm auszumachen. Desweiteren sollte an etwas mehr Körpervolumen bei einzelnen in diesem Farbenschlag gearbeitet werden. Der gut abgedeckte und somit unauffällige Augenrand bereitet den meisten Vertretern jedenfalls keine Probleme.

Die Spitzentiere kamen alle aus dem Schlag von Jürgen Weichhold und erzielten 3 mal Hervorragend.

Das Meldeergebnis von 23 Blauen bedeutete diesmal Platz 1 im Ranking bei den Brüstertauben. Das war ein ungemein starker Auftritt ohne jeglichen Versager. Beindruckend die gleichmäßige Hals- und Brustfarbe , das zumeist reine Mantelgefieder mit wenig Pigment, die gute Stirnwölbung und die hochangesetzte Spitzkappe. Auf besser geschlossenes Nackengefieder und einen noch besser abgedeckten Augenrand wurde durch den SR verschiedentlich hingewiesen. Auch standen wenige mit völlig reinen Mantelgefieder in diesen Reihen, jedoch reichten sie in der Brustfarbe da an die Spitzentiere nicht heran.Diese sollte beim Brüster aber immer an erster Stelle vor einem rein weißen Mantelgefieder stehen. Ein schöner gerader verlaufender Brustschnitt ist durch den Züchter eigentlich ganz einfach vorzunehmen und steigert den Wert eines Ausstellungstieres ungemein.

V – K.W. Rosenbecker, Florstadt, Gerhard Waider, Eiterfeld/Reckrodt

HV – 2 mal K.W. Rosenbecker, Emely Dickel, Bad Laasphe

 

Die Hauptsonderschau 2012 findet am 05. + 06. Januar 2013 in Krakow am See statt und wird von den Zuchtfreunden der Gruppe Mecklenburg/Vorpommern ausgerichtet.

 

Eberhard Klüber

Zuchtwart für Farbgrundige Thüringer Farbentauben  

 

Bilder: Ben Kocken